Familie Mockridge als Pate Das erwartet die Besucher der Bonner Theaternacht 2017

Bonn · Die Bonner Theaternacht startet unter neuer Leitung durch. Am Mittwochabend stehen 150 Termine auf dem Spielplan.

 Die Stimmung ist jetzt schon blendend: Die Organisatoren der Bonner Theaternacht 2017.

Die Stimmung ist jetzt schon blendend: Die Organisatoren der Bonner Theaternacht 2017.

Foto: Thomas Kölsch

Kaum zu glauben, dass die Bonner Theaternacht noch im November auf der Kippe stand. Nachdem sich das Theater Bonn nach zehn erfolgreichen Jahren aus der Organisation des beliebten Großevents verabschiedet hatte, schien eine Fortführung zunächst fraglich; doch dann griff die Theatergemeinde zu.

So einen Abend voller gemeinsam erlebbarer kultureller Vielfalt, so einen Schnupperkurs und so eine Möglichkeit für theatrale Experimente konnte, nein durfte man schließlich nicht einfach so sterben lassen. Am Mittwoch hat nun die neue Projektverantwortliche Magdalena Bahr in der Oper das Programm für den 24. Mai vorgestellt – und konnte einen noch größeren, noch bunteren und noch spannenderen Veranstaltungsmarathon präsentieren als jemals zuvor.

Mehr als 40 Spielorte und über 150 Termine, das ist Rekord. Wer da nicht fündig wird, hat nicht genug gesucht. Angesichts der Fülle von Angeboten war es nur logisch, nicht nur auf einen Schirmherrn zu setzen. Auch nicht auf zwei wie in den vergangenen Jahren. Nein, wenn schon, muss man größer denken. Mit Margie Kinsky und dem Mockridge-Clan stehen gleich acht Theaterleute Pate, um zusätzlich zu Kulturdezernent Martin Schumacher die Theaternacht mit Rat und Tat zu unterstützen.

„Unsere Kinder sind in der Springmaus groß geworden, wurden hinter der Bühne gesäugt und während der Vorstellung schnell unterm Klavier versteckt“, erklärte Kinsky lachend. „Theater gehört zu unserem Leben.“ Ebenso sieht es ihr Ehemann Bill Mockridge: „Schon mit sieben Jahren wollte ich die Schule schmeißen und Schauspieler werden. Mit 15 bin ich von zu Hause abgehauen – und habe seitdem eigentlich nichts anderes gemacht als Theater. Es begeistert, es bereichert, und es bewegt in einer Art und Weise, wie es keine andere Kunstform vermag. Dieses Gefühl ist das Wichtigste, was man den Menschen mitgeben kann. Daher halte ich die Theaternacht auch für so unglaublich wichtig.“

Für das Publikum hat sich, abgesehen von den erweiterten Dimensionen, nichts geändert. Wie immer erwirbt man Tickets für eine der 38 Startvorstellungen, mit denen man anschließend alle anderen Angebote sowie den um Shuttlebusse erweiterten öffentlichen Nahverkehr nutzen kann.

Vom Theater im Keller in Dransdorf bis zum Pantheon in Beuel, vom Anno Tubac bis zum Haus der Luft- und Raumfahrt in Bad Godesberg lässt sich so mühelos jeder Veranstaltungsort erreichen. „Wir sind gerne als Partner mit dabei“, betonte Georg Bechthold von den Stadtwerken Bonn. „Die Theaternacht steht quasi als fester Termin in unseren Dienstplänen, und die Fahrer reißen sich um den Job, weil immer eine besonders schöne Atmosphäre in den Shuttlebussen herrscht.“

Zum ersten Mal nimmt das GOP Varieté-Theater an der Theaternacht teil und zeigt seine Show „Rockabilly“ zunächst komplett, später dann in kleinen Häppchen. Das Ensemble déjà vu sowie die Borsalino Street Band erspielen sich derweil mit der großen Zentrifugenhalle im Haus der Luft- und Raumfahrt, in der Beschleunigungsversuche mit den ersten deutschen Astronauten durchgeführt wurden, einen ganz besonderen Raum. Und auch das Euro Theater geht neue Wege und öffnet zusätzlich zu den ohnehin genutzten Räumlichkeiten den sonst nicht öffentlich zugänglichen Tiefkeller im zweiten Untergeschoss.

Das vollständige Programm im Internet unter www.bonnertheaternacht.de.

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