Schülermanager-Projekt beim Beethovenfest Erst Konzertpianist, dann DJ im Club

Bonn · Unter dem Motto "One" organisieren Schüler beim Beethovenfest ein eigenes Konzert - von der Pressearbeit bis zum Programm. In diesem unterstützt sie der luxemburgische Pianist Francesco Tristano.

 Ein Team für Beethoven: Die Schülermanager des diesjährigen Beethovenfestes vor dem Club „Plan B“.

Ein Team für Beethoven: Die Schülermanager des diesjährigen Beethovenfestes vor dem Club „Plan B“.

Foto: Benjamin Westhoff

Der luxemburgische Pianist Francesco Tristano spielt Johann Sebastian Bachs „Goldberg-Variationen“ wie ein junger Gott. Aber er liebt es auch, als DJ in Clubs aufzulegen. Und am wohlsten fühlt sich der Musiker, wenn er die Musik, die er liebt, zusammenbringen kann. Auf die Schülermanager des diesjährigen Beethovenfestes übt diese grenzgängerische Haltung eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus und löst bei ihnen selbst eine bemerkenswerte kreative Energie aus, wie sich bei der Vorstellung ihres Programms am Donnerstag im Club „Plan B“ vis-à-vis der Beethovenhalle zeigte.

Denn unter dem Motto „One“ organisieren die Schülermanager erstmals nicht nur das Konzert selbst, das am 16. September im Telekom-Forum über die Bühne gehen soll, sondern gestalten in Zusammenarbeit mit Tristano auch große Teile des Programms. Bereits am Eingang stand Vanessa Nakonecnij, die für Presse und Öffentlichkeitsarbeit zuständige Jungmanagerin. Sie hielt den Gästen zwei Sticker mit einem jeweils anderen Motiv entgegen, aus denen jeder einen wählen durfte. Ein Vorgeschmack auf die Konzertdramaturgie am 16. September, die nach einem ähnlichen, durch Wahlverfahren gesteuerten Zufallsprinzip verläuft. „Das Publikum kann entscheiden, welche Stücke Francesco Tristano spielt und wie es in dem Konzert weitergehen soll“, erläuterte Schüler-Intendant Florian Faller. „Wir haben vor, eine Liebesgeschichte zu erzählen“, sagte er. Das passt zum Motto „Ferne Geliebte“ des diesjährigen Beethovenfestes.

Neben Vanessa Nakonecnij und Florian Faller besteht das Team noch aus Sophie Bade und Ruben Kaiser (Marketing Online), Christina Becker und Johanna Kalbfleisch (Musikvermittlung), Sami Chakkour (Künstlerisches Betriebsbüro) und Oliver Schwichtenberg (Marketing Print). Derzeit besuchen sie alle noch die Oberstufe an Bonner Gymnasien. Das Schülermanagerprojekt wird wie in jedem Jahr wieder von der Telekom gefördert.

Auch Tristano war zur Pressekonferenz des Manager-Teams angereist. Mit Keyboard und ausgewachsener Soundanlage gab er schon mal ein paar Kostproben seiner Meisterschaft. Dass für ihn Klassik und elektronische Musik keine einander fremden Welten sein müssen, erklärte er bei dieser Gelegenheit so: „Musik ist wie Kochen. Sie besteht aus verschiedenen Zutaten.“ Und damit könne man kreativ umgehen. Dass auch Beethoven technikaffin gewesen sei, ist für ihn keine Frage. Er habe die Weiterentwicklung im Instrumentenbau sehr genau verfolgt. Für Tristano sind Beethoven und Bach natürlich Tradition. Aber: „Tradition heißt nicht zurückgehen, sondern weitergehen“, sagte der Musiker.

Dass Tristanos Musik tanzbar ist, machen sich die Schülermanager in einem Tanzworkshop zunutze, den sie bereits am 1. September anbieten. Die einstudierte Choreografie werden die Teilnehmer dann bei Flashmobs unter anderem beim Eröffnungsfest „Bühne frei für Beethoven“ zeigen.

Alle Infos unter www.schuelermanager-beethovenfest.de. Dort kann man auch Konzerttickets für den 16. September erwerben.

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