Bundeskunsthalle in Bonn Ensemble Resonanz erfüllt sich einen Traum

BONN · Das Ensemble Resonanz war immer schon ein bisschen anders. Es hat sich nie auf alte Musik spezialisiert, auch nicht auf neue, sondern immer nur auf die Vielfalt. Händel oder Bach zählen ebenso zu ihrem Repertoire wie Uraufführungen lebender Komponisten.

Unkonventionell: Das Ensemble Resonanz.

Unkonventionell: Das Ensemble Resonanz.

Foto: Tobias Schult

In ihrer Heimat Hamburg haben die Streicher, die am Montag, 22. September, 20 Uhr, beim Beethovenfest in der Bundeskunsthalle gastieren, sich längst Kultstatus erspielt. Das liegt unter anderem an den Education-Projekten, in denen sie sich in Hamburg ihren eigenen Hörer-Nachwuchs heranziehen.

Möglicherweise wird sich die Zahl der jungen Fans in naher Zukunft noch weiter mehren. Denn im Oktober bezieht das Streicher-Ensemble eine neue Bleibe in der Feldstraße im Hamburger Schanzenviertel, einen umgebauten Bunker, in dem man die akustische Qualität eines Kammermusiksaals mit der Atmosphäre eines angesagten Clubs verbinden möchte.

"Dass wir uns hier in dieser Szene ansiedeln können, eröffnet uns ganz viel Möglichkeiten, die uns am Herzen liegen", sagt Geschäftsführer Tobias Rempe. "Nämlich nahe an den Menschen zu sein und ein neues und junges Publikum zu finden und klassische Musik auf eine möglichst lebendige Art und Weise zu präsentieren."

Der "Resonanzraum", wie der Bunker künftig heißen wird, ist der erste Klassik-Club, der als solcher gebaut wird. Und muss dann mit anderen Sankt-Pauli-Szene-Treffs wie dem "Uebel & Gefährlich" konkurrieren.

Im Forum der Bundeskunsthalle spielt das Ensemble, das derzeit von der Bratschistin und Beethoven-Haus-Vorsitzende Tabea Zimmermann als Artist in Residence künstlerische Anregungen erfährt, Musik von Beethoven selbst - die Streichorchesterfassung des späten Quartetts in cis-Moll - und die Auftragskomposition "Goya III" von Helmut Oehring, die sich mit eben dem Quartett auseinandersetzt.

Die Einstudierung der Quartett-Bearbeitung übernimmt die Geigerin Natascha Prischepenko, die früher beim Artemis-Quartett spielte. Die enge künstlerische Zusammenarbeit mit erfahrenen Instrumentalisten gehört ebenfalls zum festen Konzept. Denn nur die Vision eines Klassik-Clubs macht noch keine gute Musik.

Info

Konzert am 22. September, 20 Uhr, Bundeskunsthalle. Karten in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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