Jessy Martens in der Harmonie Dynamische Spielweise, elektrisierende Spannungsbögen

BONN · Kaum zu glauben, über welches Stimmvolumen Jessy Martens verfügt - Vergleiche mit großen Sängerinnen von Weltruf wie Bette Midler, Amy Winehouse und Janis Joplin drängen sich förmlich auf, wenn man das kleine Persönchen auf der Bühne sieht.

Wie Martens energisch agiert und Stimme, Gesichtsausdruck sowie Körperbewegung miteinander so in Einklang bringt, dass eine runde Performance dabei herauskommt.

Kein Wunder: die Hamburger Sängerin hat mit ihrer Band, Roman Werner (Gitarre), Jan Fischer (Keyboards), Tom Rohloff (Bass) und Christian Kolf, gerade den "German Blues Award 2012" eingeheimst - völlig zu Recht, wie es sich im Laufe des Abends in der Harmonie noch herausstellten sollte.

Im Zentrum des Repertoires stand vorwiegend das prämierte Album "Brand New Ride", das die 25-jährige Sängerin dem Publikum vorstellte. Vorzüglich versteht es die Band, anhand sehr dynamischer Spielweise elektrisierende Spannungsbögen zu ziehen, den Songs viel Tiefe und durch virtuoses Spiel wirkliche Klasse zu verleihen.

Ray Charles' "I Don't Need No Doctor" war ein Song, dem die Power-Frau mit einer inspirierten A-cappella-Einlage à la Janis Joplin und Roman Werner durch sein packendes Gitarrenspiel frische Konturen und knisternde Spannung einverleibten.

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