"Von Österreich nach Ungarn" Duo-Abend im Beethoven-Haus

BONN · 2010 feierte das Duo Isabelle van Keulen / Ronald Brautigam sein 20-jähriges Bestehen. Eine musikalische Partnerschaft, an der sich nun auch das Publikum des Beethoven-Hauses erfreuen konnte.

Beide verbindet eine musikalische Vielseitigkeit, der Wille, auch über den Tellerrand hinauszublicken: Isabelle van Keulen ist auch als Bratschistin zu hören, Ronald Brautigam widmet sich neben dem modernen Konzertflügel auch dem Hammerklavier.

Unprätentiös treten beide hinter ihre Musik zurück; denn um die geht es schließlich. "Von Österreich nach Ungarn" lautete das Motto des Abends, der mit Franz Schuberts Sonate Nr.2 a-Moll begann.

Schuberts Violinsonaten waren oft als banale Hausmusik verschrien; dass es sich hierbei um Werke von schlichter Schönheit handelt, bewies Isabelle van Keulen an diesem Abend in perfektem Wechselspiel mit Brautigam.

Technisch anspruchsvoller wurde es für beide in Franz Liszts Grand Duo Concertant. Hier war zu hören, dass van Keulen nicht nur musikalisch schön phrasieren, sondern auch ordentlich zupacken kann und selbst halsbrecherische Läufe in die höchsten Höhen problemlos und souverän meistert.

Mit Liszts Epithalam zu Eduard Reményis Vermählungsfeier ging es nach der Pause weiter. Ein Werk, bei dem die Geige ganz klar im Vordergrund steht. Und auch diese Konstellation gelang van Keulen und Brautigam problemlos.

Den Abschluss bildete Bartóks Violinsonate Nr. 1. Man mag zu Bartók stehen, wie man will, diese Interpretation zog einen in ihren Bann. Hier machte es sich bezahlt, dass Isabelle van Keulen auch der Neuen Musik zugetan ist.

Dass sie eine der besten Interpretinnen dieser Musik ist und ein untrügerisches Gespür für diese hat, wurde an diesem Abend klar. Auch Ronald Brautigam brillierte hier noch einmal als perfekter Begleiter. Das Duo verabschiedete sich mit einem ganz anderen Werk von Bartók, einem hochromantischen Andante von 1902 als Zugabe.

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