Dresdner Kreuzchor gastiert in Bonn

Mit dem Dresdner Kreuzchor war eine Institution auf Einladung durch den "Freundeskreis Musik an der Kreuzkirche" zu Gast am Kaiserplatz, die sich auf eine mehr als 700-jährige Tradition berufen kann.

Bonn. Mit dem Dresdner Kreuzchor war eine Institution auf Einladung durch den "Freundeskreis Musik an der Kreuzkirche" zu Gast am Kaiserplatz, die sich auf eine mehr als 700-jährige Tradition berufen kann. Gegründet als Lateinschule an der "capella sanctae crucis", hat sich mit diesem Chor die mittelalterliche Tradition liturgischer Knabengesänge - selbst über das DDR-Interim - bis heute authentisch bewahren lassen.

Was die gegenwärtig auf Tournee befindlichen knapp 100 Sänger im Alter von neun bis 18 Jahren an Stimmkultur zu bieten haben, ist ganz und gar außergewöhnlich. So homogen, so glockenrein im Klang und so präzise dazu ist das "Gloria, laus et honor" aus einer vierstimmigen Motette für drei Chöre von Melchior Vulpius selten nur zu erleben. Und auch die Motetten von Gabrieli, Schütz oder Bach klingen in der Wiedergabe durch die Kruzianer ungemein nuancenreich frisch.

Unter Leitung von Roderich Kreile, 28. Kreuzkantor nach der Reformation, war zudem Romantisches von Bruckner, Brahms und Mauersberger zu hören und - als besondere Reminiszenz an einen früheren Bonner Kreuzkirchenkantor - eine vierstimmige Motette von Arnold Mendelssohn.

Stefan Horz an der Ott-Orgel sorgte mit Bachs sensibel akzentuierter berühmter d-Moll-Toccata sowie einem Werk von Dubois beim Chor für Atempausen. Das Publikum in der vollständig gefüllten Kirche zeigte sich tief berührt.

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