Doppelkonzert im ausverkauften Haus Die besten Chöre im Westen im Pantheon

Gänsehautmomente im Pantheon: Die beiden besten Chöre im Westen zeigen im Doppelkonzert ihr Können. Neben BonnVoice stand auch der Chor "Flow" aus Aachen auf der Bühne.

Seit Dezember 2018 darf sich der Bonner Chor BonnVoice unter der Leitung von Tono Wissing stolz „Der beste Chor im Westen“ nennen und ist seitdem noch mal häufiger auf der Bühne zu erleben – in Bonn und darüber hinaus. Doch dabei wird auch nicht vergessen, dass auch die Konkurrenz-Chöre aus der Sendung Chormusik vom Feinsten geliefert haben. So lud BonnVoice am vergangenen Sonntag gleich zweimal zu einem Doppelkonzert mit dem zweitplatzierten Chor „Flow“ aus Aachen ins für beide Termine ausverkaufte Pantheon ein.

Die Gäste aus Aachen durften den ersten Teil des Konzerts bestreiten und taten dies mit der unverwechselbaren Gesangsfreude und Leidenschaft, die im Dezember auch über die Bildschirme begeisterte. Mit seinen knapp dreißig Mitgliedern sorgte Flow mit Chorleiter Luc Nelissen, der seinem Job als Beatboxer mehr als einmal nachkam, an diesem Nachmittag für gute Stimmung im Publikum. Angefangen mit dem Daftpunk-Medley, das in einem anderen Arrangement später auch von BonnVoice zu hören war. A cappella vom Feinsten von der bekannten Gruppe Rajaton gab es mit dem Song „Butterfly“. Natürlich und ungekünstelt kamen die Sängerinnen und Sänger rüber, wozu die locker-flockigen Moderationen zusätzlich beitrugen. Starke Rückendeckung von den Kollegen erhielten auch die beiden hervorragenden Solisten in „Don't worry“ und Josh Grobans „February Song“ – hier wurde erneut die herzliche Atmosphäre im Chor spürbar.

Obschon Flow eindeutig einen Damenüberschuss hat, zeigten sich die Männerstimmen in „Human“ und Michael Jacksons „Man in the Mirror“ von beeindruckender Stärke. Ausgesprochen berührend gelang die Zugabe, der Song „Hymn of Acxiom“, der das digitale Ausspionieren des Einzelnen thematisierte. Hierfür wurde der Raum komplett verdunkelt, und nach und nach standen die Sängerinnen und Sänger im Schein ihrer Smartphones da.

Den zweiten Teil des Konzerts bestritt BonnVoice mit der wohlvertrauten Mischung aus poppigen und etwas ruhigeren Songs. Witzig begann der zweite Teil mit „Audition Day“, einem Song, in dem die Erfahrungen des Wettbewerbs vom vergangenen Jahr verarbeitet sind. Mit dem norddeutschen Volkslied „Dat du min Leevsten büst“, der „Air“ von Bach und dem Repertoirestück „Die Gedanken sind frei“ waren auch wieder Lieder zu hören, die eher selten in Konzerten von Jazzchören zu finden sind. Als Gute-Laune-Songs des Chores erwiesen sich die beiden Beatles-Stücke „Ticket to Ride“ und „Lady Madonna“. Der Kreis schloss sich mit „Get lucky“, das am Anfang des Blocks von Flow zu hören war.

Ein Gänsehautmoment, den es ruhig mehrfach hätte geben können, war die leider einzige gemeinsame Nummer der beiden hervorragenden Chöre: „Viva la vida“ von Coldplay mit den beiden Chören locker im ganzen Saal des Pantheons verteilt.

Am 4. Juli ist der drittplatzierte Chor des Wettbewerbs, „Die Erben“ aus Köln, gemeinsam mit BonnVoice im Pantheon zu erleben.

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