Die Farbe und nichts anderes

Die Kunstgaleriebonn präsentiert mit "Transit" Malerei von Peter Tollens, die sich durch reine Anschauung erschließt.

 Im Atelier: Der Maler Peter Tollens.

Im Atelier: Der Maler Peter Tollens.

Foto: Katalog

Bonn. Die Ausstellung "Transit" in der Kunstgaleriebonn ist eigentlich nichts anderes als die Aufforderung, sich einmal satt zu sehen, einzig die Farbe selbst und ihre abstrakte Struktur aufzunehmen. Zumal die zwölf ausgestellten Gemälde des Kölner Künstlers Peter Tollens den besten Beweis dafür liefern, dass Kunst sich manchmal durch reine Anschauung erschließen lässt und nicht immer theoretischer Vermittlungsarbeit bedarf.

Peter Tollens, 1954 in Kleve geboren und an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln ausgebildet, verwendet ausschließlich selbst angemischte Öl- oder Eitemperafarbe. In rhythmischen, meist senkrecht geführten Pinselstrichen lässt Tollens eine gewebeähnliche Struktur entstehen, in der die pigmentgesättigte Farbe das Licht von verschiedenen Richtungen einfängt.

Das, was auf den ersten Blick als monochrome, entweder glänzende oder mattierte Farbfläche wahrgenommen wird, offenbart bei näherer Betrachtung ein komplexes Innenleben. Tollens trägt die Farbe in Schichten auf, wobei die vordergründige oberste Farbschicht nicht so sehr den alles überlagernden Abschluss markiert, sondern dem Betrachter vielmehr den Einstieg in eine pulsierende farbliche Vielfalt erlaubt.

An den Bildrändern, wenn einzelne Farben in scheinbarer Absichtslosigkeit aufblitzen, erfährt man mehr von den darunter liegenden Schichten. Aber auch in den Bildtiteln gibt Peter Tollens eindeutige Hinweise. Titel wie "Grün Rot Grau Gelb Grün" oder "Schwarz Grün Rot Schwarz" verweisen auf das Wesentliche des Gemäldes. Die Aussage dieser wundervollen und radikalen Bilder ist die Farbe und nichts anderes.

Kunstgaleriebonn, Lotharstraße 106; bis 21. Oktober, Di-Fr 13-18, Sa 11-15 Uhr und nach Vereinbarung.

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