Die Ausstellung wird zur Trauerarbeit

Karin Meiner stellt die Werke ihres vor einem halben Jahr verstorbenen Lebenspartners Manfred Hammes im Kunstraum in Königswinter aus - Der Mensch wird für den Künstler zum "Seher"

Die Ausstellung wird zur Trauerarbeit
Foto: Holger Handt

Königswinter. Was macht man, wenn der Künstler- und Lebenspartner stirbt? Einer, der bis in die letzten Tage seines Lebens gemalt hat und selbst in dieser schweren Situation noch eine künstlerische Entwicklung durchmachte? Der für die Kunst lebte und seine Bilder gerne zeigte?

Man stellt seine Werke aus. Dafür hat sich Karin Meiner entschieden. Zum ersten Mal seit dem Tod ihres Partners Manfred Hammes im März ist eine feine Auswahl seiner Bilder und Objekte aus seinem Schaffen ab 1986 im Königswinterer Kunstraum an der Hauptstraße zu sehen. "Ihr Mann hätte dies ganz gewiss gemacht", sagte Dorothée Gelderblom, an Karin Meiner gewandt. "Manfred Hammes zeigte seine Arbeiten gerne. Besonders hätte es ihn auch gereizt, sich an einem für ihn neuen Ausstellungsort vorzustellen", so Gelderblom weiter.

Sie gab den Besuchern der Vernissage am Sonntagnachmittag einen Überblick über die künstlerische Entwicklung von Manfred Hammes und erläuterte auch seine Art zu malen: "Sein Werk ist gekennzeichnet durch die Auseinandersetzung mit drei Themen: Landschaft, Mensch und die Dimension der Zeit", erzählte sie.

Hammes habe eine eigenwillige Art gehabt, die Bildfläche durch vertikale und horizontale Linien aufzuteilen, was gleichzeitig zu einem hohen Wiedererkennungswert der Bilder führe. Der Mensch wird in seinen Werken zum "Seher".

Aus der Nähe betrachtet, fällt dem Betrachter die große Experimentierfreudigkeit ins Auge. Hammes schuf seine Bilder aus farbigen Steinsplittern, Metallfolien und Seidenpapier. Aus den 1990er Jahren stammen seine Plastiken.

Eine davon, fünf Meter hoch, steht am Skulpturen-Wanderweg Maifeld, eine andere, kleinere, an der Grundschule in Dahlheim. Konsequent handelt es sich bei den Objekten auch um Variationen des menschlichen Kopfes, die man auch häufig in seinen Bildern findet. Karin Meiner arbeitete mit ihrem Lebenspartner gemeinsam in Burgbrohl, wo wie weiterhin wohnt. "Man muss weitermachen", betont sie. Auch, wenn es nicht immer einfach ist.

Die Ausstellung im Kunstraum Königswinter dauert bis zum 7. November. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.hammes-meiner.de.

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