Der Hype um Markus Krebs ist eine Farce

Bonn · Markus Krebs ist im ausverkauften Bonner Pantheon zu Gast gewesen. Er will schon mit seinem äußeren Erscheinungsbild signalisieren: Ich bin der liebenswerte Rowdy.

Eigentlich nur ein Witze-Erzähler: Markus Krebs.

Eigentlich nur ein Witze-Erzähler: Markus Krebs.

Foto: Pantheon

Schwarze Hafenarbeitermütze, Sonnenbrille, schwarzer Pulli mit "Ruhrpott"-Schriftzug, fusseliger Pferdeschwanz, Bierbauch. Und zwischen den Witzen lässt Krebs immer wieder sein ruppiges, heiseres Raucherlachen ertönen. "Vor vier Monaten noch: Miete - wie krieg' ich die 'rein? Und heute? Bonn, Pantheon, ausverkauft. Boah."

Der Duisburger Lokalpatriot geht übrigens mit keinem Wort auf die kurz vor Programmbeginn bekannt gewordene Abwahl von Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland ein. Schwach. Dafür gewann Krebs im Vorjahr den RTL Comedy Grand Prix, und von der Jury erhielt Krebs seinerzeit größtes Lob.

Eckart von Hirschhausen etwa ließ sich zu dem Prädikat "Intelligente Komik, Markus ist die absolute Comedy-Entdeckung des Jahres" hinreißen, und Kaya Yanar wusste zu vermelden: "Extrem hohe Gagdichte."

Im Pantheon präsentiert Krebs nun sein erstes Soloprogramm mit dem unglücklich gewählten Titel "Literatur unter Betäubung", es ist sein zwölfter Bühnenauftritt damit überhaupt. Recht bald wird klar: Der Hype um Krebs, losgetreten von der Comedy-Clique bei RTL, ist nicht mehr als eine Farce.

Die sogenannte"Comedy-Entdeckung des Jahres" ist nämlich gar kein Comedian, sondern ein Witze-Erzähler der schlichtesten Sorte, sozusagen ein Proll-Update von Fips Asmussen. "Frauen sind wie Hurricanes", dröhnt es aus Krebs heraus, "wennse kommen, sinnse heiß un feucht, wennse gehen, nehmse Häuser un Autos mit." Ruppiges Raucherlachen. Aufhören. Bitte.

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