"Das wars mit Stars": Jörg Knörs Rückblick in der Springmaus

Der Parodist kürt Unwort des Jahres - Spenden für Verein "Sterntaler"

"Das wars mit Stars": Jörg Knörs Rückblick in der Springmaus
Foto: pr

Bonn. Ein klein wenig eitel ist Jörg Knör schon. Von der Zeit, als er in den 90ern mit der "Jörg Knör Show" im ZDF und Auftritten bei "7 Tage 7 Köpfe" bundesweit bekannt wurde, spricht er als der Zeit, "als ich's noch nicht draufhatte", während er sich heute, wo sein Name weit weniger bekannt sei, mit einer "Flasche Rotwein, die man noch nicht rausholt" vergleicht.

Der Mann hat Recht: Der mittlerweile 50-Jährige ist mit den Jahren merklich besser geworden, wie er bei seinem Jahresrückblick im Haus der Springmaus merken ließ. Das Programm heißt "Das wars mit Stars" und baut, wie nicht anders zu erwarten, auf Knörs Talent als Parodist auf.

Als Jopi Heesters, Gerhard Schröder, Dieter Bohlen und eine schier endlose Liste anderer Bekanntheiten lässt er vor allem die Boulevardseiten des Jahres 2009 noch einmal Revue passieren, beschränkt sich aber längst nicht mehr nur darauf. Häufig wird Knör regelrecht melancholisch, wenn er zum Beispiel an den verstorbenen Michael Jackson denkt und an die plötzlich überall auftauchenden "engen Freunde" des King of Pop.

Man kann von Knör keine intellektuellen Analysen zu Geschehnissen des Jahres erwarten. Doch bar jeder Gesellschaftskritik ist sein Programm nicht. Wenn er etwa für sich entscheidet, "unangemessen" zum Unwort des Jahres zu erklären: Der Zynismus, den Luftschlag von Kundus mit über hundert zivilen Opfern als "unangemessen" zu bezeichnen lasse ihm graue Haare wachsen.

Durch die seriösen Noten wirkt das auch für den Parodisten überraschende Ende der Show allerdings umso passender. Knör malt während des Programms auf der Bühne einige Bilder, und bereits während der Pause verspricht ihm eine Frau eine 100 Euro-Spende für den Verein "Sterntaler" wenn sie eines der Bilder bekäme.

Nach der Zugabe kommt noch ein Zuschauer auf die Bühne und reicht Knör nochmals hundert Euro für den Verein, woraufhin der völlig verblüffte Parodist ein flinkes Porträt des Spenders anfertigt - und prompt nochmals 50 Euro von ihm kassiert, wenn er zusätzlich noch den Wunsch einer vorlauten Zuschauerin nach einem Weihnachtslied erfüllt. So gab es zu einer häufig guten Show auch noch etwas für eine gute Sache.

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