Höhepunkte 2018/2019 Das bietet das Beethoven Orchester in der kommenden Saison

Bonn · Bonns Generalmusikdirektor Dirk Kaftan stellt im Haus der Springmaus die neue Saison des Beethoven Orchesters vor und kündigt Konzerte mit Startrompeter Sergei Nakariakov und der Schauspielerin Katja Riemann an.

Bonns immer noch neuer Generalmusikdirektor (GMD) Dirk Kaftan ist im September vergangenen Jahres mit einem Paukenschlag in seine erste Saison gestartet. Mit dem gemeinsamen Konzert des Beethoven Orchesters und der Bläck Fööss im Bayernzelt von Pützchens Markt machte er deutlich, dass er mitten hinein will ins Bonner Stadtleben. Eine Strategie, die offenbar aufgeht. „Es ist eine sehr schöne Nachricht für uns, dass wir die Zuschauerzahlen allein im Konzert verdoppeln konnten“, sagte er bei der Vorstellung der Spielzeit 2018/2019. Nimmt man die Oper hinzu, kommt das Beethoven Orchester für die zu Ende gehende Saison auf 100 000 Zuhörer.

Die Zahlen erreichen sie nicht allein mit Ausflügen ins populäre Genre (im kommenden Herbst spielen sie am 17. November in der Reihe „Grenzenlos“ mit der Kölner Band Brings zusammen), sondern auch mit anspruchsvollen Konzertprogrammen, neuer Musik oder auch der Erschließung neuer Konzertorte für das Orchester wie der Kleinen Beethovenhalle in Muffendorf oder dem Basecamp.

Die Saisonvorstellung fand nun im Haus der Springmaus statt, eine schöne Geste, die das wachsende Miteinander von städtischer und freier Kultur dokumentiert. Auch hier wird das Beethoven Orchester präsent sein, und zwar im zweiten Konzert der insgesamt dreiteiligen Reihe „Vor Ort“ am 23. Mai 2019 mit Werken von Giuseppe Verdi, Johann Strauß (Sohn) und anderen Komponisten. In dieser Reihe arbeitet das Beethoven Orchester erneut mit dem Dirigentenforum zusammen.

Verdis "Requiem" am 9. November

Rückgrat der kommenden Saison sind wie immer die Freitagskonzerte, die wegen der andauernden Sanierung der Beethovenhalle erneut in der Bonner Oper stattfinden. Kaftan kündigte neben bekannten Gästen wie dem Pianisten Alexandre Tharaud und dem Trompeter Sergei Nakariakov drei große Themenkreise für die nächste Saison an: den 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs, Vokalmusik und groß besetzte Werke der Orchesterliteratur. Das beginnt im Rahmen des Beethovenfests am 14. September unter dem Motto „Schicksal“ mit Gustav Mahlers fünfter Sinfonie, setzt sich fort mit einer Aufführung von Verdis Requiem am 9. November und mit einem französisch-russisch geprägten Programm am 30. November (unter anderem mit Debussys „La Mer“ und dem ersten Cellokonzert von Dmitri Schostakowitsch mit Truls Mørk als Solisten). Es dirigiert Dmitri Jurowski.

Zur Beethovennacht am 16. Dezember erklingt die neunte Sinfonie des Komponisten, für die man die Tokyo Oratorio Society anreisen lässt. „In Japan wurde die 'Neunte' 1918 in einem Kriegsgefangenenlager erstaufgeführt“, sagte Kaftan. An diesen Jahrestag soll die Aufführung erinnern. Eine Wiederholung ist laut Kaftan für eine Japan-Tour des Bonner Orchesters im Beethoven-Jahr 2020 geplant.

Kammermusik im Plenarsaal im Bundesrat

Höhepunkte der weiteren Freitagskonzerte sind etwa Richard Strauss‘ „Ein Heldenleben“ (11. 1. 2019), Gustav Holsts „Planeten“ (22. 3. 2019) und Béla Bartóks „Der wunderbare Mandarin“ (28. 6. 2019). Das traditionelle Karfreitagskonzert kommt diesmal ohne ein oratorisches Werk aus, dafür dirigiert der junge polnische Dirigent Jurek Dybal Arnold Schönbergs „Ein Überlebender aus Warschau“ (mit Ben Becker als Sprecher) und Franz Schuberts „Unvollendete“. Einige der Konzerte werden in der sonntäglichen Reihe „Im Spiegel“ noch einmal leicht modifiziert wiederholt und reflektiert, am 13. Januar 2019 etwa im Gespräch mit der Schauspielerin Katja Riemann. Für die Reihe der Uni-Konzerte „Um Elf“, zu dessen Auftakt am 30. September man den Oboisten Albrecht Mayer erwartet, arbeitet das Beethoven Orchester mit Kunststudenten der Alanus-Hochschule zusammen.

Kammermusik gibt es wie gewohnt montags im Beethoven-Haus. Der Kanzlerbungalow kann, anders als es die attraktive Saisonbroschüre noch ausweist, wegen zu hoher Sicherheitsauflagen nicht weiter genutzt werden. Als Ersatzspielstätte für den Auftritt des Vision Quartett und anderer Ensembles steht jedoch der Plenarsaal im Bundesrat zur Verfügung.

Der Vorverkauf beginnt an diesem Mittwoch um 10 Uhr unter anderem bei Bonnticket.

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