Gernot Hassknecht im Pantheon Crashkursus für Choleriker

Bonn · "Jeder Tag ohne cholerischen Ausraster ist ein verlorener Tag", sagt der kleine, rundliche und beschlipste Herr auf der Bühne im ausverkauften Pantheon.

Und "bis zum Berufscholeriker ist es ein weiter Weg", weiß er zu ergänzen. Aber das ließe sich durchaus alles erlernen, etwa mit "autoaggressivem Training" nach dem "Hassknecht-Prinzip". So heißt auch das Bühnenprogramm des Schauspielers Hans-Joachim Heist, der mit den Kurzauftritten seiner Kunstfigur "Gernot Hassknecht" in der tendenziell marktschreierischen ZDF-Satiresendung "heute show" populär geworden ist. Passt.

Als eine Art politischer Kommentator redet sich Hassknecht dabei konsequent in Rage und brüllt seine Stammtisch-Weltsicht in die Kamera. Diese comichaft überzeichneten, grotesken Wutausbrüche mögen in den kurzen TV-Häppchen ihre Wirkung entfalten - für ein abendfüllendes Soloprogramm ist das allerdings zu wenig. Spätestens nach einer halben Stunde kippt das Brüllkonzept ins Gegenteil und besitzt einen zunehmend ermüdenden Effekt.

Der stiernackige Chauvi-Humor tut sein Übriges. Hassknecht nennt seine Gattin Renate etwa "das Fass ohne Hoden", und von gesunder Ernährung hält er selbstverständlich rein gar nichts: "Sie brauchen im Steakhaus kein Salatbuffet. Sie brauchen beim Sex ja auch kein Kerzenlicht." Hohoho! Gut geröhrt, Platzhirsch. "Ich hoffe, Sie können einige destruktive Anregungen mit nach Hause nehmen", sagt Gernot Hassknecht am Ende seines Choleriker-Crashkurses. Das können wir tatsächlich.

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