Im ausverkauften Pantheon Comedian Piet Klocke, der König der unvollendeten Sätze

BONN · Willkommen im Großen Saal des Instituts "Wünschelrute". Die Witwe des Institutsgründers, Ruth Wünschel, befindet sich übrigens ebenfalls unter den Gästen.

Und der Herr vorn am Tisch hat seinen besten karierten Anzug aus dem Schrank geholt und dazu eine grelle Punkte-Krawatte als Hommage an die 1970er Jahre ausgewählt. Piet Klocke sorgt im Pantheon für ein ausverkauftes Haus.

An Klockes Seite empfiehlt sich in lautloser Manier Simone Sonnenschein alias Assistentin Angelika Kleinknecht, sieht oder vielmehr hört man einmal von ihren superben Jazz-Intermezzi mit dem Saxofon ab. In seinem neuen Programm mit dem wenig verschlüsselten Titel "Neues Programm!" erweist sich Klocke einmal mehr als König der unvollendeten Sätze, als Doyen der sich verhaspelnden, verzettelnden Komiker vom Typ Zerstreuter Professor.

"Damit man nicht dem Chaos so ganz seine Ordnung anbietet...", hebt er an, um sich nur eineinhalb Gedankengänge später wie folgt zu verlaufen: "Damit das Kind weiß, dass der Brunnen schon gebaut ist..." Zwischendurch plaudert Klocke aus seiner Freizeit, etwa, dass er sich mit Randgebieten der Zoologie befasse ("Echsenverfolgung"), und von den Vorteilen von Papier-Unterwäsche: "Wenn die schmutzig ist, können Sie die in die Wäscherei faxen."

Ungeahnte Möglichkeiten tun sich auf, auch wenn der Mann mit der verschrobenenGestik mahnt: "Legen Sie nicht jedes Wort auf die Goldkante." Besonders gefällt der Exkurs zu den vielen Büchern, die sich mit dem Thema "Glück" beschäftigen. Klocke bringt einen neuen Ansatz in die Debatte: "Wie viele bin ich heute - und warum bin ich nicht dabei?"

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