Pantheon-Theater Christian Ehring Solo

Irgendwas mit Medien? Das klingt vielleicht am Anfang ganz gut, kann aber schnell die Hölle werden. Missgünstige Kollegen, arrogante Chefinnen, banale Nachrichten: Elmar Stelzwedel hat all das erlebt. Und ist daran zerbrochen.

Pointenfeuerwerk mit Christian Ehring.

Pointenfeuerwerk mit Christian Ehring.

Foto: Kölsch

Weil der Anchorman einmal menschlich sein wollte und statt eines belanglosen Kommentars über Daniel Bahr vor laufender Kamera seine Freundin gebeten hat, zu ihm zurückzukehren. Doch statt Moni kam die Kündigung. Und jetzt? Droht als einziger beruflicher Ausweg ein Job als menschliche Pommes.

Der Horror - zumal Stelzwedel selbst seine Träume verloren hat, in denen inzwischen ein Strapse tragender Osama bin Laden auf den Tischen tanzt und über die übertriebene Individualisierung des Westens redet. Hinter dieser satirisch überzogenen Handlung steckt System: Kabarettist Christian Ehring, der nun im Pantheon mit seinem inzwischen über zehn Jahre alten, immer wieder aktualisierten Soloprogramm zu Gast war, gehört seit 2009 zum Team der "heute-show" und ist seit einigen Jahren auch Moderator bei "Extra 3". Material für zwei Stunden kommt da innerhalb kürzester Zeit zusammen.

Und so lässt Ehring beziehungsweise sein alter Ego Stelzwedel einfach alles raus: Postmoderne und Pussy Riot, Hirnforschung und Islamophobie, Schulklassen-Kabinett und die Inklusion der CSU. Zielgenau feuert Ehring eine Pointe nach der anderen ab, mal auf Kalauer-Niveau, dann aber wieder mit Tiefsinn. Nicht jede zündet bei jedem, muss sie aber auch nicht: "Es gibt Gags, die baue ich nur für mich ein", gesteht Ehring.

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