"Chamberdogs" ernten begeisterte Zugabe-Rufe

Mit wilden Bühnenshows, krachenden Gitarren und hämmernden Beats spielten sich vier Nachwuchsbands beim Wettbewerb im Bonner Pantheon in die Herzen von Publikum und Jury

  Vor mehr als 500 Zuschauern  und einer kritischen Jury gewinnen "Retarded Chamberdogs" das Finale des "Toys 2 Masters 2004".

Vor mehr als 500 Zuschauern und einer kritischen Jury gewinnen "Retarded Chamberdogs" das Finale des "Toys 2 Masters 2004".

Foto: Lannert

Bonn. "Retarded Chamberdogs", zu deutsch: zurückgebliebene Kammerhunde, heißen die Gewinner des Finales des zehnten "Toys-2-Masters-Festivals", das am Sonntag im Pantheon vor bis zu 600 musikbegeisterte Zuschauern zu Ende ging. Zuvor hatten 20 Nachwuchsbands innerhalb von 25 Tagen in sechs verschiedenen Bonner Spielstätten um die Gunst der Publikums gebuhlt.

Das Finale am Sonntag bestritten vier Bands aus Köln, Meckenheim, dem Siebengebirge und Bad Neuenahr. Das jugendliche Publikum, das per Stimmzettel über die Platzierung der Bands mitentscheiden konnte, und eine Jury, bestehend aus Daniel Standke (EMI), Stephan Walla (VIVA) und Harald Kirsch (Pantheon), mussten überzeugt werden.

Den Anfang machte die aus dem Kreis Ahrweiler stammende Band "Insomnia", die es gleich zu Beginn kräftig krachen ließ. Die Vier-Mann-Band um die erst 18-jährige und ganz in Rot gekleidete Sängerin Lisa Jungklaus wartete mit schön arrangierten und anspruchsvollen Eigenkompositionen auf.

Dabei war der Einfluss von Bands wie "Marillion", "Dream Theatre" oder den "Scorpions" unüberhörbar. Zum Sieg reichte es jedoch nicht, da der Jury die Spritzigkeit und Dynamik auf der Bühne fehlte.

Im Anschluss spielte die Kölner Siegerband "Retarded Chamberdogs", die mit guter Bühnenshow und einer dynamischen Mischung aus Funk, Ska, Reggae und Rock an die britische Kult-Combo "The Clash" und deren französisches Pendant "Mano Negra" erinnerten.

"Unser Stil ist, dass wir keinen haben", sagte denn auch nach dem Auftritt Schlagzeuger Manuel Poell (21). Gleich zu Beginn ging die Band druckvoll nach vorne und spielte sich so in die Herzen der Jury und des Publikums. Das tanzfreudige Volk verabschiedete die Band mit begeisterten Zugabe-Rufen.

Einem Hurricane gleich kam der Auftritt der Meckenheimer Band "Eat unda Table", die von Anfang an das Publikum mit bösen Gitarren und hämmernden Beats in ihren Bann zog. Die Band spielte eine kraftvolle Mischung aus "Nu Metal", "Old School Metal" und "Hardcore". Dynamit pur.

Das kam bei dem tanzwütigem Publikum gut an, das seiner Ausgelassenheit freien Lauf ließ. Wie sehr die Band die Zuschauer im Griff hatte, bewies die Musikformation beim "Circle-Pit", zu deutsch kreisförmige Kampfarena. Dabei wurden die Zuschauer aufgefordert, im Kreis zu gehen und auf ein Zeichen des Sängers aufeinander zu zu rennen und wild zu tanzen.

Danach gab die Band "Del TantCarola" ihr Können zum Besten. Mit groovigen Bossa Nova-, Reggae- und Jazz-Beats eroberte die junge Band aus dem Siebengebirge schnell die Herzen der zahlreich mitgereisten Fans. Erfrischend war der Einsatz des Bläsersatzes, der auch bei der Jury gut ankam. Am Ende reichte es aber auch bei ihnen nicht. Dennoch machte Jurymitglied Daniel Standke den Jungtalenten Mut: "Bei Euch geht noch einiges."

"Retarded Chamberdogs" gewannen mit 552,57 Punkten eine CD-Produktion. Den zweiten Platz belegten "Eat unda Table" mit 491,39 Punkten, die die Herstellung von 500 Plakaten und 2 500 Autogrammkarten gewannen. Auf Platz Drei mit 423,90 Punkten kam "Del TantCarola", die als Preis eine E-Gitarre mitnehmen durfte.

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