Bonner Künstlerforum zeigt "Doppelgänger - Literatur und Bildende Kunst"

Das Projekt "Doppelgänger - Literatur und Bildende Kunst" im Künstlerforum beschert ein Vergnügen mit Sinntiefe und Gedankenwitz. Die Weichen dafür stellt das hervorragende Konzept von Kunsthistorikerin Susanne Grube.

Bonner Künstlerforum zeigt "Doppelgänger - Literatur und Bildende Kunst"
Foto: Franz Fischer

Bonn. Das Projekt "Doppelgänger - Literatur und Bildende Kunst" im Künstlerforum beschert ein Vergnügen mit Sinntiefe und Gedankenwitz. Die Weichen dafür stellt das hervorragende Konzept von Kunsthistorikerin Susanne Grube.

Zu den Pluspunkten zählt die Bandbreite von Dialogen zwischen Wort- und Bildsprachen. Basis für sieben zeitgenössische Diskurse bilden freie Paraphrasen, eigenständige Umsetzungen von Belletristik, Sachliteratur oder einem Filmdrehbuch. Aufgestockt wird das lebendige Panorama durch die Naturverbundenheit bezeugende Installation der Bonner Autorin und Performancekünstlerin Eva Wal sowie durch eine bildstarke Filmproduktion von Stefanie Winter (Wien).

Mit einer Studie erforscht Martine Metzing-Peyre (Bonn) Vita und Wirkungsgeschichte einflussreicher Schriftstellerinnen (darunter Germaine de Stael) aus dem Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts. Blickfang Nummer eins ist die Assemblage (Pappe, Kunststoffelemente) von Thomas Hartmann (Frankfurt).

Der Betrachter der zum voluminösen Torbogenlabyrinth aufgebauschten Montage wird gleichsam in eine Odyssee der Formenscharniere und Figurenverzerrungen verwickelt. Berührungspunkte dazu kristallisiert die wandgreifende, mit Wortfetzen umrankte Grafikinstallation ("black matters") von Karen Scheper heraus.

Einen Komplex für sich nehmen die grafischen und malerischen, durchweg ästhetisch bezwingenden Experimente eines Dieter Rübsaamen (Bonn) ein. Feinsinnige und auch arglistige Allianzen zwischen Textwesen, Buchkosmos, Wort- Bild- und Objektsprache schmieden Peter Wüthrich (Bern) und Jochen Höller (Wien). Fernab von illustrativen Tendenzen bewegen sich die treffsicheren, mitunter parodistisch angehauchten Grafikkünste der Publikationen eines Jürgen Höritzsch (Chemnitz).

Künstlerforum, Hochstadenring 22 -24, bis 22. Mai. Di-Fr 15 bis 18, Sa 14-17, So 11-14 Uhr. 20. Mai ab 20 Uhr Tanz-Performances.

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