Bonner Humorist gewinnt Publikumspreis des Prix-Pantheon

Die Gewinner des Prix Pantheon 2010 heißen Sebastian. Zufall? Keineswegs! Denn sowohl der Poet Sebastian 23 aus Bochum als auch der Humorist Sebastian Pufpaff aus Bonn haben Jury und Publikum überzeugt.

 Strahlende Sieger: Sebastian Pufpaff (links), und Sebastian 23. In der Mitte: Moderator Fritz Litzmann (Rainer Pause).

Strahlende Sieger: Sebastian Pufpaff (links), und Sebastian 23. In der Mitte: Moderator Fritz Litzmann (Rainer Pause).

Foto: Pantheon

Bonn. Die Gewinner des Prix Pantheon 2010 heißen Sebastian. Zufall? Keineswegs! Denn sowohl der Poet Sebastian 23 aus Bochum als auch der Humorist Sebastian Pufpaff aus Bonn haben Jury (Knacki Deuser, Christoph Ernst, Bernd van Fehrn, Bernhard Hartmann, Hans Hoff, Nina Hoger, Anja Iven, Marianne Kularik, Thomas Lienenlüke und Uwe Römhild) und Publikum überzeugt.

Was sie zusätzlich zum Preisgeld von je 3 000 Euro mit den Attributen "Frühreif und verdorben" einerseits sowie "Beklatscht und ausgebuht" andererseits ausstattet. All ihren Kollegen, die nun leer ausgegangen sind, bleibt noch die Option des Fernsehpreises, der am 15. Juni bei der Prix Pantheon-Gala im Brückenforum verliehen wird und für den die Fernsehzuschauer und Radiohörer abstimmen.

Tickets Karten für die Prix Pantheon Gala (15. Juni, Brückenforum) im GA-Ticket-ShopZwei Kandidaten, die in Frage kommen, sind Wiebke Eymess und Friedolin Müller aus Hildesheim, die sich für ihr Duo den einprägsamen Namen "Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie" ausgesucht haben. Während Comedians sonst nur über Männer oder Frauen reden, setzen die beiden mit Zwiegesprächen und gemeinsamen Liedern Akzente.

Das klingt vielversprechend, könnte aber noch mehr Schärfe vertragen. Gespräche führt auch Thomas Kreimeyer, allerdings mit willkürlich ausgewählten Zuschauern, die ihm das Material zum Improvisieren liefern. Eine interessante Idee, gut umgesetzt. Die Frage ist nur, ob das auch einen ganzen Abend lang reicht.

Die hat auch Markus Barth sich schon öfter gestellt. Bislang meist als Autor für seine Kollegen. Bis es den Stand-up-Comedian aus Köln schließlich selbst auf die Bühne trieb. Und da ist der Mann, der auch ein bisschen was Schräges von Jürgen Vogel hat, gut aufgehoben. Frisch und unkompliziert geht er ran, und sein Problem ist allenfalls, dass es von seiner Profession derzeit recht viele gibt.

Dasselbe könnte auch der Jurypreisträger Sebastian (23) Rabsahl behaupten. Der gebürtige Duisburger, Jahrgang 1979, kommt aus der Poetry Slam-Szene und war Zweiter bei den Weltmeisterschaften in Paris. Das macht "gude Laune", und so heißt auch das erste Soloprogramm, das sich vom Vorlesen löst und auch die Zuschauer auffordert, mal was Neues auszuprobieren.

"Ruf doch mal bei der Deutschen Bahn an und sag, dass du heute zu spät kommst." Oder auf den Punkt gebracht: "Geh doch mal in dich, dann aus dir raus und bleib da." Wobei man das auch übertreiben kann, wie das Beispiel von Alexandra Gauger alias "Fräulein Cäsar" zeigt. Und dieses Fräulein ist alles in allem zu überdreht, um zu überzeugen. Anzüglichkeiten und Atemübungen sind nicht abendfüllend.

Und mit einer vollen Stimme, die sie ja hat, ließen sich doch auch andere Alternativen finden. Ebenfalls ein wenig zu schwer tut sich die "Cello Mafia". Vier Männer, eine Frau und fünf Celli: Das bietet jede Menge Möglichkeiten. Die das Quintett aber leider nicht ganz ausschöpft. Auftreten, Spiel und Auswahl der Musik von James Bond bis zum Tatort stimmen.

Aber warum müssen Italiener, wenn sie lustig sein sollen, mit Nachnamen Spaghettini heißen? Das drückt das Niveau. Ob einer der zehn verbliebenen Kandidaten sich im Juni doch noch über einen Prix freuen kann, ist eine Frage. Ob der Wettkampf jemals im WCCB ausgetragen wird, noch eine ganz andere. "Wenn es aber soweit ist, müsst ihr alle beim Umzug helfen". Sagt Fritz Litzmann und lacht.

Die Sendetermine: 16. und 23. Mai, 23.15 Uhr, im WDR-Fernsehen; 13. und 16. Mai, 20.05 Uhr bei WDR 5.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort