Kinderausstellung im Kunstmuseum Bilder von Max Ernst regen zum Experimentieren an

BONN · In der aktuellen Kinderausstellung im Kunstmuseum, in der unter dem Titel "Muschelbaum, Holzvogel und Augenfisch" die Frottagen von Max Ernst im Mittelpunkt stehen, können Kinder und Erwachsene gleichermaßen Spaß an Seh-Experimenten haben.

 Kinder und Jugendliche führt Max Ernst in eine geheimnisvolle Welt aus Wasser, Licht, Erde und Luft, die von seltsamen Pflanzen, fantastischen Tieren und auch dem Menschen bewohnt wird.

Kinder und Jugendliche führt Max Ernst in eine geheimnisvolle Welt aus Wasser, Licht, Erde und Luft, die von seltsamen Pflanzen, fantastischen Tieren und auch dem Menschen bewohnt wird.

Foto: David Ertl

Frottage ist nichts anderes als ein technisches Mittel, die halluzinatorischen Fähigkeiten des Geistes zu steigern, ein Mittel, sich seiner Blindheit zu entledigen." Mit diesen Worten hatte Max Ernst sicher zuallererst die erwachsenen Mitmenschen im Sinn, denn sie sind es, die im Laufe ihres Erwachsenwerdens das unvoreingenommene Sehen oftmals verlernen.

In der aktuellen Kinderausstellung im Kunstmuseum, in der unter dem Titel "Muschelbaum, Holzvogel und Augenfisch" die Frottagen von Max Ernst im Mittelpunkt stehen, können also Kinder und Erwachsene gleichermaßen ihren Spaß an Seh-Experimenten haben. Die Technik der Frottage entwickelte Max Ernst erstmals um 1925, als er die Struktur des Dielenbodens mit dem Bleistift auf Papier abrieb.

Mit der Grafikserie "Histoire naturelle", die er im darauffolgenden Jahr veröffentlichte, erschuf er eine Naturgeschichte aus geheimnisvollen, surrealen und fantastischen Landschaften, Pflanzen und Tieren. 34 dieser fotomechanisch vervielfältigten Frottagen, die sich im Besitz des Kunstmuseums befinden, zeigt Kuratorin Sabina Leßmann im einladend zweifarbig gestalteten Werkraum.

Dazu gibt es präparierte Vögel und Fische aus dem Museum Alexander Koenig sowie fünf Bronzereliefs mit Tier- und Menschengestalten aus dem Max Ernst-Museum in Brühl zu sehen. Das alles ist als Aufforderung zu verstehen, nach der passiven Betrachtung auch selbst tätig zu werden.

Auf langen Werktischen liegt alles bereit für die eigene Frottage: Papier, Bleistift, Holzstücke, Bleche, Gitter, Bauklötze, Bastmatten und Plastikpflanzen. Weitere Anregungen liefert das detailreich gestaltete Werkbuch mit Frottagen und Zitaten von Max Ernst, Fotos von Tierpräparaten.

Kunstmuseum Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 2, bis 26. August, Di-So 11-18, Mi 11-21 Uhr. Zur Ausstellung gibt es ein Werkbuch (10 Euro), Kinderateliers an Sonntagen, Frühförderangebote und Workshops für Kindertagesstätten und Schulen. Für Erwachsene werden Führungen und Workshops angeboten.

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