Beethoven 2020 Bürgerwerkstatt sammelt Ideen für das Jubiläum

Bonn · Die zweite Bürgerwerkstatt „Beethoven 2020“ der Bürger für Beethoven präsentiert eine Fülle von Ideen für das Jubiläum 2020. Diese reichen von einer Klangdusche über ein Beethoven-Radio hin zu Frequenzstreifen auf der Straße.

Bei der zweiten Bürgerwerkstatt zu „Beethoven 2020“ der Bürger für Beethoven (BfB) im großen Saal der Sparkassenfiliale am Friedensplatz wurden viele sehr originelle und gute Ideen präsentiert, an denen sich eine lebhafte Diskussion entzündete. Den Anfang machte Stephan Eisel, Vorsitzender der BfB, der in schlaglichtartiger Weise Ideen zur spezifischen Entwicklung eines Stadtprofils im Stadtbild anhand einiger Beispiele vorstellte.

Da war etwa der „Musikalische Zaun“ aus Cambridge, der, wenn man mit einem Stock daran vorbeistreicht, eine Melodie erzeugt, oder das Beispiel aus einer nicht näher in Erfahrung zu bringenden Stadt, wo man Fahrradständer als Notenschlüssel konstruiert hat. Nachzulesen werden diese und weitere Ideen in einer Dokumentation sein, die die BfB im nächsten Jahr herausgeben werden.

Bereits in seinem Eingangsstatement hatte Eisel deutlich gemacht, was die Bonner an Beethoven haben: „Beethoven war länger in Bonn als Mozart in Wien“, führte er vor Augen. Eindringlich mahnte er: „Wenn man das Potenzial von Beethoven für Bonn nutzen möchte, muss man Dinge verändern.“ Und das fängt – wie Eisel unter großer Zustimmung des Publikums sagte – beim Weihnachtsmarkt an. Denn das Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz sei so zugebaut, dass man es kaum sehen, geschweige denn als Fotomotiv nutzen könne. Fazit seiner Ausführungen: „Wir müssen Bonn als Beethovenstadt sicht- und erlebbar machen.“

Beethoven-Portal am Bahnhof

Ulrich Keinath, von der Agentur „Projekt 2508“ stellte im Anschluss an Eisel Vorschläge zur Profilierung von Bonn als Beethovenstadt im Stadtbild vor, die in Zusammenarbeit mit der Agentur Kreativ Konzept entstanden waren. Da waren so interessante Ideen wie ein Beethoven-Portal am Bahnhof dabei, durch das man mittels einer Klangdusche und Clips auf einem Bildschirm schon mit dem Thema Beethoven konfrontiert wird, ein Beethoven-Radio, auf dessen Frequenz man 24 Stunden am Tag Beethoven hören kann, Frequenzstreifen in Tempo- 30-Zonen, die – sofern man mit der richtigen Geschwindigkeit darüber fährt – eine Melodie hören lassen, oder kleine, über NFC gesteuerte Info-Tafeln, die man an vielen Punkten der Stadt – zum Beispiel nach dem Motto „Warten mit Beethoven“ – an Bahnschranken – platzieren könnte, und die dann kurze Info-Häppchen oder Musikstücke hören lassen. „Es mangelt nicht an Ideen“, so Keinath, „man muss sie nur rausfiltern und umsetzen.“

Wichtig sei, dass Beethoven zwar nicht Bonn, Bonn aber sehr wohl Beethoven brauche und die Beethoven-Stadt nachhaltig gestärkt werden müsse. „Bislang informiert die Beethoven-Stadt nur, sie emotionalisiert aber nicht“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter der Agentur „Projekt 2508“ und führte auch hierfür eindrucksvolle Beispiele vor, die nicht zuletzt die Wertschöpfung durch Kultur belegen.

In der anschließenden Diskussion wurden wieder zahlreiche neue und alte Ideen vorgestellt, etwa das Beethoven-Konterfei auf Ampeln und Zebrastreifen oder die Beethoven-Pyramide, die schon bei der ersten Bürgerwerkstatt vor einem Jahr vorgestellt wurde. Bislang, so der Initiator, der Bonner Industrie-Designer Rolf Rau, habe sich jedoch noch keiner von der Stadt bei ihm gemeldet. Ein sehr wichtiger Punkt wurde ebenfalls angesprochen: die mangelnde Zusammenarbeit der kulturellen Veranstalter.

Wenn etwa Pützchens Markt und das Beethovenfest am selben Abend Veranstaltungen ansetzten, so die einhellige Meinung, sei das keinem dienlich. Aber auch hierfür gibt es, wie Keinath am Beispiel Düsseldorfs zeigte, überzeugende und vor allem funktionierende Lösungen.

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