Thalia im Metropol Autorin Lea Singer zu Gast

BONN · "Es gibt sehr, sehr viel dilettantisch gespielte Musik, quer durch alle Epochen", äußert sich Lea Singer im Café von Thalia im Metropol durchaus dezidiert. "Wenn irgendein Ensemble zum 200. Mal die 'Vier Jahreszeiten' lustlos runternudelt, lässt mich das völlig eiskalt."

Die Münchner Schriftstellerin ist in die Beethovenstadt gekommen, um mit dem Musikjournalisten Christoph Vratz vorrangig über ihren historischen Roman "Verdis letzte Versuchung" und Giuseppe Verdi selbst zu sprechen, der vor 200 Jahren geboren wurde.

Die Autorin, die Kunstgeschichte, Literatur- und Musikwissenschaften studierte, verfügt über eine überdurchschnittliche musikalische Prägung. Lea Singer war fünf Jahre alt, als sie begann, ("freiwillig!") das Geigenspiel zu erlernen, später kam die Bratsche hinzu. Mit fünf besuchte sie auch ihre erste Oper, Verdis "Aida".

Und im Alter von acht Jahren ließ sie Mozarts Serenade Gran Partita alles andere als eiskalt. "Damals habe ich gesagt, bei dieser Musik möchte ich sterben", erzählt die Autorin. "Daran hat sich nichts geändert." Ihr Roman "Verdis letzte Versuchung" behandelt die Menage à trois zwischen Verdi, seiner Ehefrau Giuseppina und seiner Geliebten, der Sopranistin Teresa Stolz. Singer hat eine fesselnde Geschichte zum Leben erweckt, welche die Liebe zur Musik aus jeder einzelnen Pore atmet.

Lea Singer: Verdis letzte Versuchung. Taschenbuchausgabe von btb, 272 Seiten; 9,99 Euro.

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