Macke-Hommage August Macke unterm bunten Himmel

Bonn · Stephan Balkenhol stellt sein Modell für das geplante Denkmal für den Bonner Hofgarten vor. Sie ist teil vier des "Kunstprojekts Bonn im öffentlichen Raum".

 Detail vom Macke-Denkmal

Detail vom Macke-Denkmal

Foto: Stiftung für Kunst und Kultur e. V. / VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Die Bonner „Stiftung für Kunst und Kultur e.V.“ hat das Modell für Stephan Balkenhols „Hommage an August Macke“ vorgestellt, die Teil vier des „Kunstprojekts Bonn im öffentlichen Raum“ werden soll – nach den Skulpturen von Markus Lüpertz (Beethoven, Stadtgarten), Tony Cragg (Mean Average, Remigiusplatz) und Bernar Venet (ARC 89, Trajektkreisel B9).

Nach anfänglichen Zweifeln und einem „Nein“ hatte sich die städtische Kunstkommission unter Vorsitz von OB Ashok Sridharan Ende Juni dann eher salomonisch aus der Affäre gezogen: Die Stadt sei aufgrund der Eigentumsverhältnisse der Hofgartenwiese bis auf die Erteilung der Baugenehmigung sowie die Beachtung der Standfestigkeit und des Denkmalschutzes nicht zuständig, erklärte der Stellvertretende Stadtsprecher Marc Hoffmann auf Anfrage. „Eine weitere Befassung der städtischen Gremien mit der Skulptur ist nicht mehr vorgesehen.“ Hoffmann weiter: „Die Aufstellung ist aus Sicht der Stadt möglich, sobald die Untere Denkmalbehörde ihre Zustimmung erteilt hat und der Kulturverwaltung ein Standsicherheitsnachweis vorliegt.“

Der vom Stiftungsverein gewünschte Aufstellungsort der Skulptur liegt hinter dem Akademischen Kunstmuseum auf der Hofgartenwiese – die Entscheidungshoheit liegt hier bei der Universität. Im März hatte die mit Museumschefs von Bonn und der Region besetzte Kunstkommission noch Zweifel geäußert, ob der geplante Standort für die Macke-Skulptur der richtige sei, auch hinsichtlich der verwendeten Materialien herrschte Klärungsbedarf. Moniert wurde schließlich, dass vom Stiftungsverein kein Modell eingereicht worden war.

Von Macke-Porträts inspiriert

Das existiert nun, Balkenhol stellte es am Wochenende den Mitgliedern der Stiftung für Kunst und Kultur vor. Das Modell zeigt einen Baldachin mit farbiger Glaskuppel, unter der die Macke-Figur mit Krawatte und Mantel steht. Die Hände hat Macke hinter dem Rücken verschränkt, der Blick geht nach oben in den farbigen Himmel. Balkenhol hat sich bei der grob geschnitzten Figur aus Holz – die Ausführung soll in Bronze erfolgen – von gemalten und fotografierten Porträts des Malers inspirieren lassen.

Balkenhol, dessen Werke in vielen Museen zu sehen sind und der seit 1992 Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe ist, will seine „Hommage an Macke“ Ende Mai oder Anfang Juni 2018 realisieren. Es wird das erste Macke-Denkmal in Bonn sein. „Das Denkmal ist eine Skulptur, die eine Funktion hat: An diesen Menschen zu erinnern und ihm gerecht zu werden, seinem Wirken, seinem Schaffen, seiner Persönlichkeit. Außerdem soll es als Kunstwerk überzeugen. Das ist ein Spagat, den Künstler da machen“, sagte Balkenhol bei der Vorstellung seiner Skulptur.

Bis 2030 will die Stiftung nach der schon in Salzburg realisierten Idee eines urbanen Museums jährlich ein – privat finanziertes – Kunstwerk im öffentlichen Raum aufstellen. Balkenhol hat zuletzt ein Wagner-Denkmal in Leipzig und den „Mann mit Rose“ in Neuss vollendet.

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