Junges Theater und Contra-Kreis kooperieren "Amadeus" des englischen Dramatikers Peter Shaffer

Bonn · Für das Stück „Amadeus“ kooperieren Junges Theater Bonn und Contra-Kreis. Premiere ist am 7. September, der Vorverkauf beginnt am 1. Juli.

 Amadeus im Blick und im Griff: (von links) Sarah Bouwers, Moritz Seibert, Lajos Wenzel und Horst Johanning im Contra-Kreis.

Amadeus im Blick und im Griff: (von links) Sarah Bouwers, Moritz Seibert, Lajos Wenzel und Horst Johanning im Contra-Kreis.

Foto: contra kreis

"Mir war“, erinnert sich Antonio Salieri, „als hätte ich eine Stimme Gottes gehört.“ Der Wiener Hofcompositeur war Zeuge einer Offenbarung. Durch Mozarts Bläser-Serenade B-Dur (KV 361) sprach Gott für ihn zu den Menschen. Doch das Medium, das er sich für diesen Zweck ausgewählt hatte, fand nicht die Billigung des Kapellmeisters: Gottes Stimme erklang aus einem obszönen Kind. In seinem 1979 in London uraufgeführten Stück „Amadeus“ erzählte der englische Dramatiker Peter Shaffer (1926-2016) die Geschichte einer radikalen Rivalität. Der greise Salieri berichtet, wie er 30 Jahre zuvor die Karriere des Salzburger Genies Mozart durch Intrigen, Lug und Trug behindert hat.

Das ist die eine Ebene des Stückes. Es bietet dank seiner pointierten Situationen und Figuren, seiner melodramatischen Zuspitzungen und seines rücksichtslosen, aber effektvollen Umgangs mit der historischen Wahrheit reiche Unterhaltung. Das Publikum kommt auf seine Kosten. Und den Schauspielern schenkt der Autor geschliffene Dialoge und raffinierte Bosheiten.

Lob für den Autor und sein Werk

Kein Wunder also, dass die Truppe, die sich im Contra-Kreis-Theater versammelt hatte, sich vor Lob für den Autor Shaffer und sein Werk geradezu überschlug. Zur Truppe gehörten die Chefs von Jungem Theater Bonn (JTB), Moritz Seibert, und Contra-Kreis, Horst Johanning. Sie setzen ihre Zusammenarbeit fort, die 2016 mit der erfolgreichen Koproduktion „Terror“ begonnen hat. Am 7. September wird im Contra-Kreis Lajos Wenzels Inszenierung von Shaffers „Amadeus“ Premiere feiern. Anschließend läuft das Stück bis Ende Oktober im Haus Am Hof 3-5.

Wie gesagt, gelobt haben sie wie die Weltmeister. „Fantastisch“ geschrieben fand Moritz Seibert Shaffers Bühnenhit. Lajos Wenzel begreift den Stoff als – positiv betrachtete – „Riesenherausforderung“. Mit Stephan Ohm hat er einen erfahrenen musikalischen Leiter im Team. Ohm wird jeden Abend am Klavier sitzen. Das Ensemble bringt auch musikalische Fertigkeiten mit, verriet Regisseur Wenzel.

Klaustrophobischer Spielort

Matthias Schuppli empfindet die Rolle des Salieri als „Riesengeschenk“. Schuppli brachte übrigens eine Bonner Erinnerung mit. 1981 spielte er in Bonn unter der Regie von Rudolf Noelte den Hamlet. Das Ensemble setzt sich aus Schauspielern des JTB und Gästen des Contra-Kreis-Theaters zusammen. Olja Artes, die Mozarts Frau verkörpert, berichtete sichtbar begeistert von der „energetischen, verschwitzten ersten Probe“. Sarah Bouwers, die Salieris Schülerin Katharina Cavalieri spielen und als Sängerin auftreten wird, erschien im Bühnenkostüm. Das weckte Vorfreude auf die Produktion.

Die Geschichte von Amadeus und Salieri wird sich innerhalb von zwei Stunden im Raum des Theaters entfalten, den man sich durchaus als klaustrophobischen Spielort vorstellen kann. Prima, sagte Hermann Bedke, der Bonner Amadeus: „In diesem Raum ist das einfach ein Traum.“

Premiere am Donnerstag, 7. September. Danach 46 Vorstellungen bis Ende Oktober. Der Vorverkauf startet am Samstag, 1. Juli. Karten gibt es in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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