Abschluss des Bachfestes in der Bonner Kreuzkirche mit festlichem Glanz

BONN · Magnificat anima mea Dominum: "Meine Seele preist die Größe des Herrn" - so beginnt der Lobgesang der Maria, den Johann Sebastian Bach als Chorwerk mit eindrucksvoller Instrumentalkulisse vertont hat. Kantorei und Orchester der Kreuzkirche gelang es unter der Leitung von Sebastian Breuing, den Abschluss des Bachfests mit dem festlichen Glanz des Magnificat zu vergolden.

Der fünfstimmige Chor mit geteiltem Sopran hatte mit der komplizierten Satzweise und einer Fülle von Koloraturen keine leichte Aufgabe zu bewältigen, zeigte sich aber in jeder Lage präsent und rhythmisch sicher.

Ungewöhnlich starke Männerstimmen trieben das "Sicut locutus est" energisch vorwärts, so dass die A-cappella-Fuge mitreißenden Drive entwickelte. Dem Orchester entlockte Breuing sowohl in den Rahmenchören als auch in den kammermusikalisch besetzten Soli immer neue Farben.

Wenn auch das Cello nicht durchweg sauber intonierte - auf die Flöten, Oboen und auf die Trompeten als strahlende Hauptdarsteller war ebenso Verlass wie auf die ausdrucksvollen Vokalsolisten. Die harmonische Zusammenarbeit aller Beteiligten setzte sich in der von Bach für den ersten Weihnachtstag komponierten Kantate "Unser Mund sei voll Lachens" fort.

Vor allem Bass-Solist Alexander Schmitt überzeugte mit kerniger und geschmeidiger Stimme; dem Schwung seiner virtuosen Arie "Wacht auf, ihr Adern und ihr Glieder" konnte sich niemand entziehen. Das Publikum honorierte Chor, Orchester und Solisten mit lang anhaltendem Applaus.

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