Bonner Frauenmuseum 23. Kunstmesse eröffnet mit interessanten Beiträgen

BONN · Fantasie, Witz, Humor oder eine zarte Dosis Poesie und Besinnlichkeit beherrschen das weite Panorama der 23. Kunstmesse des Bonner Frauenmuseums.

Über hundert Künstlerinnen aller Sparten breiten an diesem Wochenende auf 3000 Quadratmetern geldbeutelfreundliche Anregungen für Wohnlandschaften, Gabentische und Wunschlisten aus. Im überregionalen und teils internationalen Messeambiente überwiegt die Diversität von Bildkompositionen, aufgestockt durch erfinderische Objekte und Plastiken.

Die extreme Spannweite des von Kathrin Wallat auf die Beine gestellten Projektes veranschaulicht gleich eingangs die Gruppe "Komma" mit einem großformatigen Hasenporträt und einer aus wenigen Flecken und Linien bestehende Tuschskizze.

Aus der gegenüber stationierten Formation "Ansichtssache" profiliert sich bereits die erste, für den traditionell in diesem Rahmen von Valentine Rothe gestifteten "Enkelinnen-Preis": Nachwuchsmalerin Jenny Jey zeigt patentreife Kajüten-Modelle, umgeben von unterschiedlichen Meeresstimmungen. Weitere, noch nicht oder gerade 35-jährige Preiskandidatinnen überraschen gleichermaßen mit eigensinnigen Kompositionen. Da wären etwa die meditativen Betrachtungen zur Genesis von Injung Sun, die scharfsinnigen Auslotungen von Malerin Ji Huyn Lee (Thema: Kopie, Reproduktion und Original) oder die experimentellen Kohlezeichnungen einer Elsa Wittorski.

Hervorragende Bravourstücke aus dem Beritt Farbholzschnitt liefert indessen die bereits mit dem begehrten Jugendpreis ausgezeichnete Anastasiya Nesterova.

Reichlich geboten werden insgesamt Naturpoesien, Landschaftsromanzen, verfremdete und authentische Fotografien, amüsante Tierstudien (Caroline Weiss) oder innovative Porträts (Ekaterina Ezhkova), Hinterglasmalerei sowie raffinierte Einsätze von Spiegeln (Atelier Nuray Turan). Zu den plastischen Leckerbissen zählen: Erinnerungen an die kürzlich verstorbene "Nänzi", geistreiche Glaskompositionen (Elena Graure-Manta), die aus Wellpappe modellierten Formmythen einer Hyacinta Hovestadt und nicht zuletzt der bizarr befremdliche Figurenkosmos der Kerstin von Klein.

Frauenmuseum Bonn, Samstag, 23. November, 14 bis 20 Uhr, Sonntag, 24. November, 11 bis 18 Uhr. Katalog und Eintritt 6 Euro.

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