AKTUELLE CDs Vorhören vor dem Festival

Bonn · Neu auf CD: Tipps zum Jazzfest Bonn

 Viktoria Tolstoy liebt das große Kino.

Viktoria Tolstoy liebt das große Kino.

Foto: Geldermann

Etliche Stars des Jazzfests kommen mit aktuellen CDs nach Bonn. Viktoria Tolstoy etwa outet sich als großer Kinofan. In „Meet Me At The Movies“ (ACT) betört die Schwedin mit Nummern wie „As Time Goes By“ aus „Casablanca“, „Calling You“ aus „Bagdad Café“ und dem von Björk komponierten „New Worlds“ aus Lars von Triers „Dancer in The Dark“.

Tolstoys Kollegin Rebekka Bakken ist mit dem fulminanten Doppelalbum „Most Personal“ (Emarcy) auf dem Markt mit den schönsten Nummern aus 13 Jahren, herrlichen County- und Popballaden sowie überragendem Blues. Der israelische Pianist Omer Klein kommt mit der CD „Sleepwalkers“ (Warner) und Stücken wie dem rätselhaften „Don't Be A Zombie“ und dem funky „Blinky Palermo“ nach Bonn.

Wer sich in den Sound des wunderbaren norwegischen Saxofonisten Marius Neset einhören will, kann gleich auf mehrere CDs zurückgreifen. Mit seinem neuesten Musikprojekt „Snowmelt“ (ACT) verschmilzt er moderne Klassik mit dem Jazz. Zusammen mit seinem Jazz-Quartett und dem renommierten Klassikensemble London Sinfonietta hat er seine elfteilige Komposition eingespielt. Ganz anders präsentiert sich Neset auf der CD „Sun Blowing“ (ACT), das spannende Dokument einer Session in Kopenhagen.

Auch der Pianist Brad Mehldau, der Star des Jazzfests Bonn, war im Vorfeld sehr fleißig. Unbedingt hörenswert sind seine Bilanz „10 Years solo“ (Nonesuch/Warner). Sein Trio-Projekt „Blues and Ballads“ (Nonesuch) startet mit dem Stück „Since I Fell For You“, das das Trio fast elf Minuten lang wendet und bearbeitet. Damit beginnt eine Reise, die in eine zehnminütige Interpretation von Paul McCartneys „My Valentine“ mündet.

Die wunderbare Koproduktion „Nearness“ (Nonesuch) mit dem Saxofonisten Joshua Redman zeigt Mehldaus Spiel verwandelt. Und – wieder ganz anders – erscheint der Pianisat im Duo mit dem Bluegrass-Spezialisten und Mandolinenspieler Chris Thile. Das Doppelalbum „Chris Thile & Brad Mehldau“ (Nonesuch) versammelt zwei erstklassige Musiker, die sich viel zu sagen haben.

Auch die Soul-Lady China Moses ist mit einer neuen CD auf dem Markt. „Nightintales“ (MPS) setzt die Stimme der klasse Musikerin, Tochter der berühmten Jazz-Sängerin Dee Dee Bridgewater, eindrucksvoll in Szene. Feiner Swing, Soul und Blues in einer traumhaften Besetzung. In den Reigen der Neuerscheinungen führen sich schließlich Andreas Schaerer mit Hildegard Lernt Fliegen und dem Album „The Big Wig“ (ACT) und Nils Klein mit Tubes & Wires und der herausragenden. gerade erschienenen CD „Life In The Times Of The Big Crunch“ (Traumton) ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort