Start März 2018 So wird das Musikfestival "Over The Border"

Bonn · Das Musikfestival „Over The Border“ startet im März 2018 auf vielen Bühnen der Stadt. Es gibt neue Kooperationen mit der Universität Bonn und der Brotfabrik.

Eine wilde Party zu fetzigen Blechbläsern, eine Verbindung von Orient und Okzident, mahnende, bezaubernde Sängerinnen und afrikanische Tänze im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses: Das „Over the Border“-Festival hat Anfang des Jahres ein Konzerthighlight nach dem nächsten präsentiert und den Bonnern die Klänge der Welt nahegebracht. Gleichzeitig hat die noch junge Veranstaltungsreihe die Messlatte für eine dritte Auflage, die vom 9. bis 25. März stattfinden wird, extrem hoch gelegt. Doch bei der Vorstellung des Programms hat Organisator Manuel Banha gezeigt, dass er sich davon nicht einschüchtern lässt. Sondern einfach noch eine Schippe drauflegt.

Dank neuer Kooperationen mit der Universität Bonn und der Brotfabrik stehen nun noch mehr Bühnen bereit, um das von acht auf elf Veranstaltungen gewachsene und zugleich zeitlich entzerrte Festival aufzunehmen. Banha hat sich im Gegenzug bemüht, Künstler zu finden, die perfekt zu den jeweiligen Orten passen, musikalisch aufregend sind und auch das junge Publikum ansprechen.

So stehen am Eröffnungsabend in der Aula der Universität Bonn nicht etwa ruhige Fado-Klänge, sondern vielmehr wilde Rhythmen im Mittelpunkt: Die Global-Beats-Pioniere Äl-Jawala, die immer für eine gute Party zu haben sind, treffen am 9. März auf den Hip-Hop- und Dancehall-Künstler Trettmann, der dank seiner Kooperation mit Produzenten-Team KitschKrieg inzwischen auf einer Welle des Erfolgs surft und mit „#DIY“ eines der besten Alben des Jahres veröffentlicht hat. In eine ähnliche Kerbe schlägt die Afro-Hip-Beat-Night am 22. März, bei der das angolanische Elektromusik, Favela-Funk und Township-Grooves verschmelzende Duo Gato Preto zusammen mit der Rap-Trinität Megaloh, Musa und Ghanaian Stallion alias BSMG das Telekom Forum in eine Großraum-Disco umwandeln.

Klezmer in der Pauluskirche

Wer doch lieber zu Brassbands abfeiert, kommt beim Gipfeltreffen von Querbeat, ihrem süddeutschen Pendant Dicht & Ergreifend und den norddeutschen Kollegen von Meute am 16.3. auf seine Kosten. Und wer es noch ausgefallener mag, ist beim polnischen Bumbum Orkestar und den palästinensischen Shamstep-Erfindern 47Soul genau richtig (21.3., Harmonie).

Natürlich geht es mitunter auch ein bisschen ruhiger zu. In der Pauluskirche in Friesdorf werden Kroke traditionellen Klezmer in die Avantgarde übertragen (10.3.), im Pantheon wird der griechische Pop-Star Maraveyas aufspielen (24.3.), und im Kammermusiksaal verbünden sich Sänger aus Madagaskar, Mali und Marokko mit dem indischen Lap-Slide-Gitarristen Debashish Bhattacharya (19. und 20.3.). Exotischer kann es kaum werden. Aber noch ein bisschen zärtlicher: In der Brotfabrik wird Harfistin Evelyn Huber (Quadro Nuevo) mit ihrem eigenen Quartett zu Gast sein. Außerdem ist ein ganzer Abend der Erinnerung an Cesária Évora gewidmet, der „Königin des Morna“ und bekannteste Sängerin der Kap Verden (16.3., Telekom Forum). Den Abschluss bildet wie schon in den vergangenen zwei Jahren ein Konzert der Local Ambassadors in der Harmonie (25.3.). Ergänzt wird das Programm zudem um eine Diskussion zum Thema „Heimat und Freiheit“ (11.3., Harmonie).

Karten für alle Veranstaltungen sind in den bonnticket-Shops der GA-Geschäftsstellen erhältlich. Außerdem gibt es ein Kontingent an Festival-Tickets für 125 Euro zzgl. Gebühren – diese gelten für alle Veranstaltungen und sind übertragbar.

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