Festival in der Harmonie Bonn Diese Bands spielen beim Crossroads-Festival

BONN · Der WDR-Rockpalast produziert das 27. Crossroads-Festival in der Bonner Harmonie. Vom 26. bis zum 29. Oktober spielen insgesamt acht internationale Bands. Eine Formation kommt aus dem Libanon.

 Spielt bei Crossroads in Bonn: Felin aus Schweden

Spielt bei Crossroads in Bonn: Felin aus Schweden

Foto: Fredrik Etoall

Es ist der 9. September 2003, in Bonn-Endenich rollen drei schwere Übertragungswagen des WDR durch die enge Frongasse. Das Team der legendären Musikreihe Rockpalast richtet sich im Musikclub Harmonie ein. Der Plan: An vier Abenden spielen acht Bands, die Konzerte werden aufgezeichnet und später ausgestrahlt. Die Musik: eine Mischung aus gestandenen Künstlern und interessanten Nachwuchstalenten, die „nicht zwingend auf den Hauptstraßen des Rock ‘n‘ Roll unterwegs sind, sondern auch einige Nebenwege nutzen“, wie Rockpalast-Chef Peter Sommer (59) das Konzept beschreibt. Und das erklärt auch den Titel des Festivals: Bei Crossroads kreuzen sich viele Wege.

Bei der Premiere spielten unter anderem Ezio, Carl Carlton und The Thorns. Es war die Geburtsstunde eines überaus erfolgreichen Festivals, die zweite Ausgabe folgte bereits ein halbes Jahr später. Und so sollte es auch bleiben. Jährlich zwei Durchgänge, jeweils in der Harmonie.

Der Kölner Sender hält dem Bonner Musikclub bis heute die Treue. Ein Kameramann des WDR hatte dem Rockpalast-Chef einst den Tipp mit der Harmonie gegeben. „Ein toller Club“, sagt Sommer. „Und ideale Produktionsbedingungen für uns.“

Crossroads-Festival
4 Bilder

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Die 27. Staffel geht vom 26. bis zum 29. Oktober über die Bühne. Die internationale Ausrichtung des Programms lässt einmal mehr die Arbeitsweise der Planer erahnen: Es geht um einen ganzjährigen Prozess. Sommer steht permanent in Kontakt mit Künstleragenturen und Managements, zudem surft er in den Netzen und entdeckt in entfernten Winkeln der Welt interessante musikalische Regungen.

Und Sommer freut sich mit fast kindlicher Begeisterung, wenn ihm kühne Kombinationen gelingen wie etwa am ersten Festivaltag. „Ich wusste vorher nicht, dass im Libanon gerockt wird“, sagt er. Jetzt weiß er es: Die Band Who Killed Bruce Lee aus Beirut praktiziert die härtere Gangart des Rock, und die Bärte erinnern an ZZ Top. Dazu der Kontrast mit dem schwedischen Projekt Felin: Deren Sängerin Elin Blom gibt eine nordische Blondie mit Hang zum artifiziellen Pop. „Die machen sich extra von Schweden aus auf den Weg nach Endenich“, erklärt Sommer.

Am 27. Oktober exerziert die US-Band Xixa ihren tiefenentspannten Rock aus der Wüste Arizonas. Die zweite Band des Abends stammt aus Bonn: Das blutjunge Trio Drawing Circles spielt, etwa auf dem Titel „Isolated“, modernen Indie-Pop.

Kalifornien trifft Nashville am 28. Oktober: Die Monophonics aus San Francisco stehen auf vielstimmigen Funk und Soul, das Trio Simo praktiziert gepflegten Southern Rock. Das Finale am 29. Oktober bestreitet das schwedische Trio Kamchatka mit seinem spartanischen Retro-Rock. Ziemlich lässig klingt der Gitarrenrock der Band The Roomsounds aus Dallas. Jede Menge „Kreuzungen“ also.

Info: Festival Crossroads, Bonn, Harmonie, 26. bis 29. Oktober, Beginn jeweils 19.15 Uhr; Weitere Informationen auf der Homepage der Harmonie Bonn. Die Sendetermine finden Sie auf der Seite des WDR.

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