Konsumenten-Studie Qualitätsmedien profitieren von "Fake News"-Debatten

Hamburg · Das Vertrauen in die klassischen Qualitätsmedien ist bei den Konsumenten am größten. Das belegt eine Studie, die von der privaten Agentur Teads in diesem Jahr in Auftrag gegeben wurde.

75 Prozent der Internetnutzer weltweit informieren sich zu aktuellen Nachrichten bewusst auf hochwertigen Quellen, seit die zunehmende Verbreitung von Fake News bekannt wurde. Das sind Ergebnisse der Studie "In News We Trust", die Teads unter weltweit 16.000 Konsumenten, über 2000 davon in Deutschland, durchgeführt hat.

Diese Entwicklung wirkt sich auch auf die Wahrnehmung von Werbung aus. Wie gut man sich an eine Anzeige erinnert, wird für jeden dritten Deutschen maßgeblich von der Qualität des Umfeldes, in dem Werbebotschaften ausgespielt werden (37 Prozent) beeinflusst. News-Anbieter wie T-Online, Tagesspiegel, Flipboard, Trinity Mirror, Libération, El País und ABC sehen sich durch die Ergebnisse bestätigt. Sie konzentrieren sich darauf, ihren Lesern hochwertige, vertrauenswürdige Nachrichteninhalte anzubieten und somit hochwertige Werbeumfelder zu schaffen.

Nachrichten spielen nach wie vor eine wichtige Rolle im Leben der Deutschen. Die Mehrheit (58 Prozent) informiert sich ein- bis fünfmal pro Tag. Fernsehsendungen (80 Prozent) und Online-Medien (70 Prozent) sind dafür die bevorzugten Kanäle. Was die Geräte betrifft, nutzen die Deutschen neben dem TV (76 Prozent) hauptsächlich den PC oder Laptop (62 Prozent). Das Smartphone nutzt jeder dritte Deutsche (34 Prozent), um auf dem neusten Stand zu bleiben, das Tablet jeder vierte (23 Prozent).

Klassischen Medien wird am meisten vertraut

Seit der Fake-News-Debatte ist das Vertrauen in Nachrichtenquellen allgemein ein wichtiges Thema geworden. Den traditionellen Medien Fernsehen, Radio und Print wird am meisten vertraut. Dafür sprechen sich 40 Prozent der Deutsche aus. 31 Prozent der Befragten vertrauen auch den Online-Medien. Social-Media-Kanäle liegen mit nur 24 Prozent wesentlich weiter hinten. Unter den 16- bis 24-Jährigen vertrauen sogar 38 Prozent den Online-Medien und nur 26 Prozent den sozialen Netzwerken.

Fragt man konkret, welchem Medium die meisten Deutschen misstrauen, liegt Social Media mit 29 Prozent klar vorn. Bei den anderen Medien liegt der Anteil der misstrauischen User nur zwischen 12 und 18 Prozent.

Dieses Misstrauen wird besonders deutlich, wenn man die Begriffe betrachtet, die laut den deutschen Befragten im direkten Zusammenhang mit einem Kanal stehen. Social Media wird für 40 Prozent mit dem Begriff Fake News verknüpft, für 31 Prozent mit Einflussreichtum und für 25 Prozent mit Sensationsgetriebenheit. Im Vergleich dazu werden Online-Kanäle mit Wissen (35 Prozent), Genauigkeit (24 Prozent) und Einflussreichtum (21 Prozent) in Zusammenhang gebracht.

Bei Nachrichten liegen Printmedien vorne

Wenn man die Deutschen konkret fragt, auf welchen Medien sie Nachrichten besonders viel Aufmerksamkeit schenken, nennen die meisten Print-Medien (67 Prozent), Fernsehen (62 Prozent) und Online-Medien (60 Prozent). News im Hörfunk und auf Social Media werden immerhin von 40 Prozent aufmerksam verfolgt. Die Konsumenten beachten neben den Nachrichten auch die Werbung. 42 Prozent der Befragten bemerken die Werbung, die sie im Fernsehen sehen immer, wohingegen 25 Prozent die Werbung im Print-Bereich und 27 Prozent bei Online-Nachrichtenpublikationen wahrnehmen.

Konsumenten weltweit erinnern sich besonders an Fernsehwerbung. Hierbei achten die jungen Nutzer auf Qualität. 51 Prozent bestätigen, dass sich ein hoher Standard des Werbeinhaltes auf eine positive Erinnerung der Inhalte auswirkt.

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