Vom Grund des Universums Literaturhaus in Bonn setzt französische Akzente

Bonn · Das Literaturhaus Bonn setzt im Herbst passend zum, Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse französische Akzente und erwartet die Schriftstellerin Ulla Hahn.

 Natascha Wodin

Natascha Wodin

Foto: picture alliance / Jan Woitas/dp

Ein Blick nach nebenan ist meist recht interessant: Das dachte sich nun auch das Literaturhaus Bonn. „Die Franzosen kommen“ heißt es an vier Abenden zwischen September und November – mit Blick auf das Gastland der Frankfurter Buchmesse.

Den Auftakt des Herbstprogramms macht am 15. September im Haus der Bildung die Übersetzerin und Schriftstellerin Natascha Wodin. Ihr Roman „Sie kam aus Mariupol“ wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse und dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet.

Zum Beethovenfest richten Christina Weiss und Hajo Steinert den Fokus auf „Die ferne Geliebte – gestern, heute, morgen“ und sprechen darüber am 21. September im Festsaal der Universität Bonn. Weiter geht es 26. September im Max Ernst Museum in Brühl. Markus Orths – 1969 in Viersen geboren und Autor von Romanen, Hörspielen und Kinderbüchern – stellt seinen Roman „Max“ vor: ein Künstlerporträt im Spiegel von sechs Frauen und einem Jahrhundert.

Zur Literaturshow „Import/Export“ am 16. Oktober und 7. Dezember lädt Dorian Steinhoff in die Fabrik 45 ein. Und die Autoren Lothar Kittstein, Judith Merchant, Chris Nolde, Hendrik Otremba, Stefanie de Velasco und DJ Shoomz feiern am 20. Oktober einen „Bal Littéraire“ auf der MS Beethoven. In der Reihe „Von hier aus“ des Literaturbüros NRW Süd sind am 6. November Christian Berglar, Gründer des Kölner Launenweber Verlages, und der Lyriker und Essayist Adrian Kasnitz zu Gast im Haus der Bildung. Die estnische Regisseurin Katrin Laur liest dort am 9. November aus ihrem Roman „Porta Coeli“. Inspiriert wurde sie dazu von der Geschichte eines deutschen Jesuiten.

„Die vielen Tode unseres Opas Jurek"

Nicht ganz so weit entfernt ist Norbert Scheuer, ehemals Bonner Thomas-Kling-Poetikdozent, zu Hause. Er führt am 17. November im Buchladen 46 an den Grund des Universums, wo sich Faktisches mit Fantastischem und Hochdeutsch mit Eifeler Dialekt verbinden. Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren und lebt heute in Berlin. Mit Witz und Poesie lässt er seinen Helden Peter Holtz für eine christlich-kommunistische Demokratie streiten – mit welchem Erfolg, erfahren die Zuhörer am 28. November in Hörsaal XIV des Bonner Unihauptgebäudes. Schlesische Erfahrungswelten eröffnet Matthias Nawrat am 29. November, im Haus Schlesien in Königswinter. „Die vielen Tode unseres Opas Jurek“ erzählt vom Überleben unter wechselnden Regimen.

„Wir werden erwartet“ heißt es bei Lesung und Gespräch mit Ulla Hahn am 8. Dezember im LVR-Landesmuseum. Ihr gleichnamiger Roman erzählt die Geschichte einer jungen Frau in den turbulenten Jahren zwischen 1968 und 1977.

Frankophile sollten sich den Abend mit Laurence Tardieu am 27. September in der Rheinbacher Buchhandlung Kayser oder auch die Lesungen mit Annie Ernaux, Shumona Sinha und Christophe Boltanski am 9. Oktober in der Bundeskunsthalle im Kalender anstreichen. Reizvoll dürfte auch der Besuch von Alain Mabanckou sein, der am 11. Oktober im Siebengebirgsmuseum aus „Die Lichter von Pointe–Noire“ liest. Einen besonderen Blick auf sein Heimatland wirft Tanguy Viel mit „Selbstjustiz“ – Sozialkrimi und Sprachkunstwerk in einem. Zu hören am 27. November in der Bücherstube in Sankt Augustin.

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