CD-Tipp: Iiro Rantala Lieder für Topi und Bruno

Bonn · Die neue CD „How Long Is Now?“ des finnischen Jazzpianisten Iiro Rantala kommt locker und enspannt daher. Mit seinem Trio interpretiert er Stücke von Bach bis Hendrix und eigene Kompositionen, die er seinen Söhnen Topi und Bruno widmet.

 CD-Cover

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Foto: ACT

Unglaublich, wie fleißig dieser Mann ist, und wie strukturiert: Der finnische Pianist und Komponist Iiro Rantala hat seine Jazz-Helden und Pop-Idole interpretiert, ist auf Spurensuche nach seinen eigenen musikalischen Wurzeln gegangen, wobei er auch bei Bachs Goldberg-Variationen landete, die Rantala – so ist er – mit Gershwin, Monk und Weill koppelte. Jede CD ein Statement, ein Programm-Album. Und jetzt? „How Long Is Now?“, die aktuelle Platte, die er locker-leicht mit seinem Trio, dem fantastischen Bassisten Lars Danielsson und dem nicht minder anspruchsvollen Schlagzeuger Peter Erskine eingespielt hat, hat nichts vom Impetus einer programmatischen Aussage. Es ist eine wunderbare Plauderei, ein unglaublich entspanntes, fröhliches Zusammenspiel dreier gut aufgelegter Musiker.

Einfache Melodien, ein ausgelassen swingender Grundcharakter, unangestrengte Improvisationen, die gleichwohl höchstes Können durchblitzen lassen, machen „How Long Is Now?“ zu einem großen Hörvergnügen. Präsentiert werden in erster Linie Kompositionen Rantalas, darunter zwei Nummern, die er seinen Söhnen widmete: Bruno, der die einfachen Dinge des Lebens schätzt, weswegen sein Lied einer schönen, aber simplen Melodie folgt; und Topi, ein forderndes Kind mit Hang zum Drama – Topis Lied ist in Moll, wirkt unruhiger, dabei opulenter.

Auch Danielsson und Erskine haben Stücke beigesteuert. Und Rantala wäre nicht Rantala, würde er nicht auch noch „Voyage“ des Jazzpianisten Kenny Barron, Jimi Hendrix' „Little Wing“ und Johann Sebastian Bachs „Kyrie“ unter seinen Hut bringen. Genial!

Rantala, Danielsson, Erskine: „How Long Is Now?“ (ACT)

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