Comedy in der Bonner City Lena Liebkind gibt die böse beste Freundin

BONN · Von „Na Mahlzeit“ bis "Jung und ungebremst": Zwei ambitionierte Comedy-Veranstaltungen bringen Spaß in die Bonner Innenstadt.

 Lena Liebkind: Die Offenbacherin thematisiert gern ihre ihre Erfahrungen mit "osteuropäischen Hippie-Eltern“

Lena Liebkind: Die Offenbacherin thematisiert gern ihre ihre Erfahrungen mit "osteuropäischen Hippie-Eltern“

Foto: MSCHKY

Die Bonner Rheinbühne fährt mehrgleisig – und das am liebsten zentral. Die Veranstalter Katharina Niehus und Paul Leipertz lassen Kabarett und Comedy nämlich dort stattfinden, „wo die Menschen leben, essen gehen, Kaffee trinken, einfach gern sind“, wie sie sagen.

Zum Beispiel im Untergrund in der Kesselgasse. Auf der Bühne des Lokals präsentieren an jedem zweiten Samstag im Monat aufstrebende Künstler in der Reihe „Jung und ungebremst“ kurze Kostproben ihres Könnens. Nächster Termin: 12. November (20 Uhr). Angesagt haben sich Nick Schmid, Daniel Kus, Andy Wolf, Sebo Sam und Sertaç Mutlu.

Am Tag danach (13. November) wandert die Fangemeinde in die Bonner Altstadt zur Comedy-Reihe „Na Mahlzeit“. Im Bierhaus Machold (Heerstraße 52) begibt sich Komikerin Lena Liebkind (29) in die Rolle einer „bösen besten Freundin“, die auf die harte Tour durchs Leben geht. Die rothaarige Humoraktivistin thematisiert dabei gern auch ihre ukrainischen Wurzeln und „das Leben mit osteuropäischen Hippie-Eltern“. Sie versteht sich demnach als „überintegriertes Migrantenkind, das an Russen-Tourette leidet“.

Lena Liebkind, die in Offenbach lebt, war 2009 in Frankfurt bei einem Poetry Slam auf den Geschmack gekommen. Mit ihren ost-affinen Themen konnte sie in den üblich verdächtigen TV-Formaten punkten: TV total, Quatsch Comedy, Satiregipfel. 2014 erhielt sie den Night Wash Talent-Preis, mittlerweile moderiert sie das Format „Shuffle“ im TV-Sender Einsfestival.

Beim Termin im Machold treten zwei Künstler auf, und der zweite passt in diesem Fall zur ersten. Stefan Danziger verbreitet über sich folgende biografische Einzelheiten: „Geboren in der DDR, aufgewachsen in der Sowjetunion – und aus Russland zurück in die BRD.“

Die Sentenzen dieses Komikers haben ihren Realitätstest längst bestanden: Der 32-jährige Spaßmacher arbeitet von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang als Touristenführer in Berlin. Dabei bringt ihn nichts aus der Ruhe, selbst wenn man ihn mit „Mein Führer“ begrüßt. Der kecke Schnäuzer bleibt trotzdem ein Markenzeichen.

Info: Jung und ungebremst, Bonn, Untergrund, Kesselgasse 1, 12. November, 20 Uhr; Na Mahlzeit, Bierhaus Machold, Heerstraße 52, 13. November, 14 Uhr; www.rheinbühne.de

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