ARD-Tatort aus München Kritik zu "Die Wahrheit": Schlaflos in München

Bonn · Im Tatort "Die Wahrheit" aus der bayerischen Hauptstadt liegen die Nerven der Kommissare blank. Wir verraten, ob sich das Einschalten lohnt.

Aufgeheizte Stimmung: Ivo Batic (Miroslav Nemec, links) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl).

Aufgeheizte Stimmung: Ivo Batic (Miroslav Nemec, links) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl).

Foto: br

Warum wurde Ben Schröder (gespielt von Markus Brandl) erstochen? Und vor allem: Von wem? Denn obgleich sich die Tat am helllichten Tag auf offener Straße ereignete, widersprechen sich die Zeugen bei der Beschreibung des flüchtigen Täters. Nicht nur dieser Umstand beschert Ivo Batic (Miroslav Nemec) schlaflose Nächte. Auch fühlt sich der Kommissar aus München für Ayumi Schröder (Luka Omoto) und Taro Schröder (Leo Schöne) verantwortlich. Die Ehefrau und der sechsjährige Sohn mussten den Mord an Schröder mit ansehen.

Mit den Nerven ziemlich am Ende ist auch Batics Kollege Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl). Ihm wird die Leitung der Sonderkommission übertragen, die den Mord an Schröder aufklären soll. Nach mehreren Monaten zäher und letztlich ergebnisloser Arbeit wird diese allerdings aufgelöst. Die Suche nach dem Täter geht indes weiter.

Unter dem Titel „Die Wahrheit“ haben die Macher einen Tatort mit Höhen und Tiefen produziert. Gerade zu Beginn sorgen hektische Schnitte und unnötig wirre Perspektivwechsel dafür, dass der Zuschauer nicht so recht weiß, wie ihm geschehen soll. Gut, dass sich Kameramann und Cutter irgendwann ausgetobt haben. Die Handlung und deren Inszenierung bieten im Verlauf gute Ansätze von Charakterstudien, Elemente eines Psychothrillers, aber auch Szenen, die jedem B-Movie alle Ehre gemacht hätten. Letztlich hält eine gewisse Spannung den Zuschauer bei Laune – bis es zu einem für die Krimireihe eher ungewöhnlichen Ende kommt. Aus München gab es schon bessere Tatort-Episoden.

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr.

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