Hochkarätiges Konzertwochenende Jazz Tube Bonn feiert Abschluss mit großen Stars

Bonn · Mit Simin Tander und Denis Gäbel geht Jazz Tube 2018 ins Finale: Doppelkonzerte im Pantheon. Publikumslieblinge der U-Bahnkonzerte spielen am 12. Oktober

 Stimmwunder: Sängerin Simin Tander.

Stimmwunder: Sängerin Simin Tander.

Foto: Steve Brookland

Mit einem hochkarätig besetzten Konzertwochenende geht das Bonner Jazz Tube Festival 2018 ins Finale. Im Pantheon treten nach dem Konzert am 12. Oktober, in dem sich die drei Sieger des diesjährigen Jazz Tube-Publikumsvotings (Martin Berner Quintett,Thiago Gois Band und Nina’s Rusty Horns) präsentieren, am 13. und 14. Oktober insgesamt vier Formationen auf. Den Anfang macht am Samstag das Trio um den Pianisten Jan Alexander, 1993 geboren in Sankt Augustin. Wie seine beiden Mitspieler hat er an der Folkwang Schule studiert. Die Drei, neben Alexander sitzen beziehungsweise stehen Michael Knippschild am Schlagzeug und Calvin Lennig am Kontrabass auf der Bühne, sind exzellente Livemusiker auf den Pfaden des Modern Jazz. Mit der versierten Kölner Trompeterin Heidi Bayer haben sie die ideale Ergänzung gefunden.

Hauptband des Abends ist das Denis Gäbel Quartett „The Golden Spirits“. Der Tenorsaxofonist Gäbel wird immer wieder genannt, wenn es um Auszeichnungen der Jazzgemeinde geht. Thomas Kimmerle, Organisator des Jazz Tube Festivals, präsentierte ihn bereits 2014 in seiner Konzertreihe im Pantheon Casino – übrigens neben der wunderbaren Sängerin Simin Tander, die am zweiten Konzertabend am Sonntag im Pantheon zu bewundern sein wird. Gäbel hat sich seitdem enorm entwickelt. Für sein jüngstes Album ließ er sich von der Jazzmetropole New York inspirieren. Das amerikanische Fachblatt Downbeat vergleicht seinen Sound mit dem von Sonny Rollins und spricht von einem coolen, unbeschwertem Stil und reichhaltigen und impulsiven Kompositionen. Jazzthing attestiert dem Album Weltklasseniveau. Im Pantheon wird er mit klasse Musikern aus Köln zu hören sein: Sebastian Sternal (Piano), Martin Gjakonovski (Kontrabass) und Silvio Morger (Schlagzeug).

Traumhafte Gitarrensoli

Den zweiten Abend des Jazz Tube-Finales eröffnet am Sonntag das Mengamo Trio aus Köln, bestehend aus Sebastian Scobel (Orgel), Thomas Sauerborn (Schlagzeug) und Philipp Brämswig (Gitarre). Rock, Fusion, Free Jazz, ausladende traumhafte, rhythmisch vertrackte Gitarrensoli: Das 2012 gegründete Trio Mengamo hat viel zu bieten. Am Sonntag bereiten die Drei das Feld für ein vokalkünstlerisches Ereignis.

Die deutsch-afghanische Sängerin Simin Tander fasziniert mit einer überirdisch schönen Stimme, einem immensen Klangspektrum. Ihre Musik wird als mystisch empfunden, als zauberhafte Brücke zwischen abendländischer Musikkultur und ihrem paschtunischen Erbe. Gemeinsam mit dem norwegischen Star-Pianisten Tord Gustavsen gab sie mit „What was said“ (2016) ihr Debüt auf ECM Records. Das Werk erhielt den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik.

Beim Jazz Tube-Finale ist Tander erstmals mit dem Cellisten Jörg Brinkmann zu hören, der zu den besten „Crossover“ Cellisten der Welt gehört. „Sein Cello setzt er als lyrisches Melodie-und Soloinstrument, als Bass und als Gitarre ein. Durch den subtilen und geschmackvollen Einsatz von Elektronika erhält sein Spiel eine weitere spannende Palette an Farben und Ausdrucksmöglichkeiten“, verspricht Jazz Tube-Macher Thomas Kimmerle auf der Homepage.

Konzerte am Freitag, 12. Oktober, 20 Uhr, am Samstag, 20 Uhr, und Sonntag, 20 Uhr im Pantheon. Für alle drei Konzertabende gibt es ein Festivalticket für 55 Euro. Karten gibt es bei bonnticket.

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