Projekt zu Beethoven-Jubiläum Hirschhausen als Schirmherr bei "Starke Kinderstimmen"

Bonn · Das Bonner Projekt „Starke Kinderstimmen“ soll mit Eckart von Hirschhausen eines der Leuchtturmprojekte im Rahmen der Beethoven-Jubiläumsfeierlichkeiten 2020 werden. Die Premiere ist am 21. Juni 2020.

 Eckart von Hirschhausen FOTO: DPA

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Foto: picture alliance / Ingo Wagner/d

Was macht Menschen stark? Mehr Muskeln, mehr Geld, mehr Follower? Eckart von Hirschhausen weiß es besser: Singen! Der ausgebildete Arzt, der statt Pillen Humor und „positive Psychologie“ verordnet, hat die Schirmherrschaft über das Projekt „Starke Kinderstimmen“ übernommen. Musik und besonders das Singen verschaffe dem Menschen Selbstbestätigung und habe eine positive, man kann auch sagen heilende Wirkung auf die menschliche Psyche.

Das Projekt soll eines der Leuchtturmprojekte im Rahmen der Beethoven-Jubiläumsfeierlichkeiten 2020 werden. Bei einer Pressekonferenz in der Musikschule wurde es vorgestellt. Die Idee: Speziell ausgebildete Musikpädagogen gehen einmal wöchentlich direkt in den Grundschulunterricht der Klassen 1 bis 4 und animieren dort für rund 20 Minuten die gesamte Klasse zum Singen: „Alle Vögel sind schon da“ statt Kopfrechnen also. Das Ganze passiert natürlich in Abstimmung mit den Lehrern. Ziel ist eine Nachhaltigkeit, die über das Jahr 2020 hinausreicht. Hervorgegangen ist das Projekt aus dem „Runden Tisch Musikvermittlung“, den die Beethoven-Jubiläumsgesellschaft vor anderthalb Jahren ins Leben gerufen hat. Deren künstlerischer Leiter Christian Lorenzen sprach von einem „Meilenstein“. „Wir bringen etwas auf den Weg, was junge Menschen in Bonn hoffentlich für ihr Leben prägen wird.“ Die Jubiläumsgesellschaft, die Stadt Bonn und Hirschhausens Stiftung „Humor hilft heilen“ stellen insgesamt rund eine halbe Million Euro zur Verfügung.

Als weitere Projektpartner sind die Musikschule Bonn, das „Netzwerk Ludwig van“, das Beethovenhaus und der Chor „Bönnsche Pänz“ mit von der Partie. Alle sind sich einig, dass gemeinsames Singen eine enorme integrative Kraft besitze, die soziale oder kulturelle Unterschiede hinter sich lasse. Von der oben genannten Summe werden zwölf Musikpädagogen (Gesangslehrer, Chorleiter, Fachkräfte für musikalische Früherziehung) finanziert – bis zum Sommer 2021. Für Kontinuität danach hoffen die Beteiligten auf Sponsoren.

Starke Kinderstimmen in der Bonner Oper

Es geht bei dem Projekt aber nicht einfach darum, dass die Kinder mit Begeisterung irgendein Liedchen schmettern. Vermittelt werden auch musikalische Grundlagen wie Rhythmik, Intonationssicherheit und anderes. Vorbild ist die in Düsseldorf erfolgreiche „SingPause“, die nach den Grundlagen der Methodik von Justine Ward vorgeht.

Zugleich sollen auch die Grundschullehrer selbst fortgebildet werden. 21 Grund- und Förderschulen, damit 169 Klassen, haben sich bisher für das Projekt angemeldet, verriet Musikschulleiterin Doris Bischler, die von diesem Ansturm überrascht war. Start des Projekts: 1. Februar 2019. Dann liegt auch ein „Bonner Liederbuch“ vor, das deutsche und internationale Volkslieder, aber auch einfache von Beethoven versammelt, etwa den „Esel-Kanon“. Und auch eine Abteilung „Bönnsche Lieder“ ist dabei. Die „Starken Kinderstimmen“ werden sich am 21. Juni 2020 in der Bonner Oper präsentieren.

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