Wasmuth-Gesellschaft Fortführung einer Traditionsmarke

Remagen-Rolandseck · Die renommierte Geigerin Mihaela Martin ist neue Leiterin des Rolandseck-Festivals, das in diesem Jahr im August stattfindet

 Geigerin und Festivalleiterin Mihaela Martin.

Geigerin und Festivalleiterin Mihaela Martin.

Foto: Promo

Personeller Wechsel beim Rolandseck-Festival: Nach elf Jahren gibt der künstlerische Leiter Guy Braunstein die Leitung des Kammermusikfestes ab. Auch sein Partner Ohad Ben-Ari wird in diesem Jahr nicht mehr dabei sein. Das teilte der Vorsitzende der Wasmuth-Gesellschaft Andreas Loesch mit. Die Gesellschaft veranstaltet das Festival alljährlich in Kooperation mit dem Arp-Museum. Neue Künstlerische Leiterin ist nach Loeschs Auskunft die Geigerin Mihaela Martin. Sie wird bereits die diesjährige Ausgabe des Festivals leiten, das statt wie bisher im Juli nun vom 18. bis 25. August stattfinden soll.

„Nach mehr als zehn Jahren haben wir gedacht, ein Wechsel würde dem Festival guttun“, sagte Loesch im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Und über die Neue sagt er: „Mihaela Martin besitzt eine große Kompetenz und ist in ein großes Netzwerk eingebunden.“ Sie lehrt an der Kölner Musikhochschule, tritt als Solistin und Kammermusikerin auf und gibt zahlreiche Meisterkurse, unter anderem für die Kronberg-Academy und die Barenboim-Said-Akademie. „Wasmuths Idee, in Rolandseck ein internationales Programm zu pflegen, wird fortgeführt“, verspricht Loesch.

Das Kammermusikfest ist Nachfolger der „Rolandsecker Sommerkurse“, die von Braunsteins Lehrer Chaim Taub und dem Impresario und Spiritus rector des Künstlerbahnhofs Rolandseck, Johannes Wasmuth, 1982 ins Leben gerufen worden waren. Wasmuths Tod 1997 bedeutete für das Festival das vorläufige Aus. Zusammen mit Torsten Schreiber, dem heutigen künstlerischen Leiter der Wasmuth-Gesellschaft, ließ Guy Braunstein, der zu der Zeit noch Erster Konzertmeister bei den Berliner Philharmonikern war, die Tradition unter dem neuen Namen „Rolandseck Festival“ 2005 wieder neu erstehen. Das Vorgängerfestival basierte auf der Idee der deutsch-israelischen Aussöhnung und brachte viele Dozenten und Schüler aus dem Nahen Osten an den Rhein. Auch daran knüpfte das „Rolandseck Festival“ an, indem es ebenfalls Künstler aus dem Nahen Osten einlud und auch eng mit Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra zusammenarbeitete.

Das Arp-Museum ist seit 2015 nicht mehr selbst Veranstalter des Festivals, unterstützt es aber wie auch die Konzerte weiterhin durch die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Die Zuschüsse für die komplette Konzertsaison wurden laut Loesch um ein Drittel von 120 000 Euro auf 80 000 Euro zurückgefahren. Dennoch wird in den Räumen des Künstlerbahnhofs und des Museums ein hochkarätige Programm geboten. So ehrt die Wasmuth-Gesellschaft ihren Namenspatron zu dessen 80. Geburtstag, den er im vergangenen Jahr gefeiert hätte, und zum 20. Todestag in diesem Jahr mit zwei Sonderkonzerten, für die sich bedeutende Klaviersolisten angekündigt haben. Bereits an diesem Donnerstag, 17. Februar, 20 Uhr, gastiert der rumänische Pianist Radu Lupu im Bahnhof Rolandseck und spielt Werke von Haydn, Schumann und Tschaikowsky. Am Dienstag, 14. März, 20 Uhr, folgt ein Klavierabend mit der großen Elisabeth Leonskaja, die Ludwig van Beethovens letzten drei Klaviersonaten op. 109, op. 110 und op. 111 interpretieren wird.

Das nächste Abo-Konzert im Arp-Museum veranstaltet die Wasmuth-Gesellschaft am 2. März, 20 Uhr. Der Kontrabassist Nabil Shehata spielt zusammen mit dem Pianisten und Gewinner der Beethoven Competition 2009, Hinrich Alpers, Originalwerke und Bearbeitungen, darunter ein Arrangement von Beethovens Hornsonate op. 17 und Schuberts Arpeggione-Sonate.

Infos und Karten im Internet: arpmuseum.org/veranstaltungen.html#va465

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