„Über Barbarossaplatz“: Neuer Fernsehfilm über Köln "Der Platz ist nicht schön, aber die Menschen sind es"

BONN · Die Schauspielerin Bibiana Beglau spielt eine Psychologin in der TV-Produktion "Über Barbarossaplatz". Gedreht wurde am gleichnamigen Platz in Köln.

 Bibiana Beglau: Hauptolle im neuen ARD-Film "Über Barbarossaplatz"

Bibiana Beglau: Hauptolle im neuen ARD-Film "Über Barbarossaplatz"

Foto: picture alliance / dpa

Sie hat an 50 Theaterproduktionen mitgewirkt, war in gut 70 TV-Filmen zu sehen und wurde kürzlich für eine 18-stündige Lesung des Romans „Die Unglückseligen“ (Thea Dorn) mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Keine Frage: Bibiana Beglau (45) hat gut zu tun. Jetzt kommt die Braunschweigerin mit Wohnsitz in Berlin und München mit einem neuen Film ins Fernsehen: „Über Barbarossaplatz“ (Di 28. März, 22.45 Uhr, ARD) spielt am gleichnamigen Platz in Köln. Mit Bibiana Beglau sprach Heinz Dietl.

GA: Frau Beglau, Sie spielen eine Psychologin, die aus dem Gleichgewicht gerät. Was ist passiert?

Bibiana Beglau: Gretas Mann hat sich umgebracht. Als Ehefrau fragt man sich natürlich, welchen Anteil man selbst daran hat. Die Geschichte spielt in einer Praxis von Psychotherapeuten am Barbarossaplatz. Über der Etage, in der wir drehten, befindet sich übrigens eine echte Praxis.

GA: Die ARD beschreibt den Platz in einer Ankündigung als den „Prototyp anonymer, verwahrloster Stadtkultur“. Was sagen Sie dazu?

Beglau: Mich erinnert dieser Platz eher an den Times Square in New York. Eine gewisse Verwahrlosung lebt doch jeder auch im eigenen Haushalt. Fussel in der Ecke, die Stehlampe schief. Das ist menschlich, auch sympathisch. Der Barbarossaplatz ist auf den ersten Blick vielleicht nicht schön, aber die Menschen sind es.

GA: Ist „Über Barbarossaplatz“ also ein bewusst realistischer Film?

Beglau: Durchaus. Psychologen an einem lauten Platz. Also kein rotes Sofa, nicht überall Siegmund Freud und C.G. Jung an der Wand, keine dicken Vorhänge. Es ist keine geschönte Umgebung.

GA: Es geht um drei problembeladene Psychologen. Könnten die sich nicht gegenseitig therapieren?

Beglau: Klar können Psychologen helfen, wenn das Leben ins Wanken gerät, aber nicht in eigener Sache. Das ist ebenfalls eine Essenz dieses Films: Psychologen sind auch nur Menschen.

GA: Wie war die Zusammenarbeit mit Joachim Król?

Beglau: Herrlich, erst recht in dieser Rollenverteilung. Die alte Studentin trifft ihren alten Professor wieder.

Sendetermin: Di 28. März, 22.45 Uhr, ARD. „Über Barbarossaplatz“ ist als Pilotfilm einer neuen Reihe konzipiert worden. Eine zweite Folge sei „in Entwicklung“, heißt es bei der ARD.

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