GA-Aktion Weihnachtslicht Benefizlesung im Contra-Kreis-Theater Bonn

Bonn · Für die Aktion Weihnachtslicht des General-Anzeigers: Rudolf Kowalski und Eva Scheurer fesseln das Publikum mit einer amüsanten Lesung im Contra-Kreis-Theater in Bonn.

 Eva Scheurer und Rudolf Kowalski bei ihrer Lesung zugunsten der Aktion Weihnachtslicht. FOTO: KÖLSCH

Eva Scheurer und Rudolf Kowalski bei ihrer Lesung zugunsten der Aktion Weihnachtslicht. FOTO: KÖLSCH

Foto: Thomas Kölsch

Was tut man nicht alles für Weihnachten. Schlägt Tannenbäume im finsteren Wald, schmückt diese unter Einbeziehung modernster ästhetischer Überlegungen und erzählt sich Geschichten, an die man selbst nicht mehr glaubt, an die man aber glauben will. All dies haben Rudolf Kowalski und Eva Scheurer nun in einer überaus amüsanten Lesung im Contra-Kreis-Theater ihrem Publikum vermittelt, haben es im Rahmen der Aktion Weihnachtslicht des General-Anzeigers mit Romanauszügen, Gedichten und kurzen Szenen unterhalten und dabei etwas für einen guten Zweck getan. Denn wie bei allen Veranstaltungen dieser Art gehen sämtliche Einnahmen an bedürftige Senioren.

Schon seit Jahren unterstützen Kowalski und Scheurer die Aktion Weihnachtslicht; für den Vereinsvorsitzenden Bernd Leyendecker Grund genug, das aus Theater und Fernsehen gleichermaßen bekannte Schauspielerehepaar sowie den Contra-Kreis-Chef Horst Johanning mit jenem Ehrenpreis auszuzeichnen, den besonders engagierte Initiativen, Unternehmen und Personen als Dank für ihre Mühen erhalten. Kowalski und Scheurer waren sichtlich gerührt, ließen sich aber nicht lange von ihrer eigentlichen Aufgabe abbringen: Ebenso vergnügliche wie skurrile Texte vorzutragen, die eher die chaotische als die besinnliche Seite des Weihnachtsfests beleuchten und die gerade deshalb so gut in diese Zeit passen. Zumal die christliche Botschaft immer wieder durchscheint.

Wenn etwa Ulla Hahn in ihrem Roman „Das verborgene Wort“ die kindliche Hildegard versuchen lässt, ihr kleines Negerpüppchen durch Taufe und andere Rituale weiß zu färben, um den Forderungen ihrer kleingeistigen Verwandtschaft gerecht zu werden und „den Heiden“ zu missionieren, ist das ebenso lustig wie traurig; wenn dagegen der Pfarrer schließlich auf die Güte und Allmacht Gottes hinweist, wendet sich diese Episode doch zum Positiven. Dann wieder geht es drunter und drüber, wenn Kowalski und Scheurer einen Witz erzählen wollen und sich darüber so richtig zerstreiten oder wenn die sehnlichst erhoffte Carrera-Bahn für einen Jungen zum schlimmsten Geschenk wird, weil ihm seine Eltern im selben Jahr den Glauben ans Christkind nehmen und er letztlich physisch und seelisch allein dasteht.

Dazwischen setzt das Duo musikalische Intermezzi der besonderen Art, mit kleinen Spieluhren auf einem Wackeldackel-Kasten, dem bei einer Geschichte noch eine zusätzliche Bedeutung zukommt.

Das Publikum ist von diesem charmanten mittäglichen Vergnügen begeistert und dankt Kowalski und Scheurer am Ende mit lang anhaltendem Applaus.

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