Kommentar Integrationsgipfel: Talentsuche

Die Neuvermessung der Welt bringt erstaunliche Ergebnisse: Deutschland ist ein Einwanderungsland. Natürlich ist das nicht erstaunlich.

Es ist schlicht die Wahrheit, allerdings eine, die über viele Jahre nicht sein durfte. Inzwischen belegen schon allein Zahlen diese ebenso unbestreitbare wie notwendige Wirklichkeit. Nach den USA ist Deutschland das zweitbeliebteste Einwanderungsland. Rund 465.000 Menschen wanderten nach einer jüngsten OECD-Studie 2013 aus dem Ausland dauerhaft nach Deutschland ein.

Ohne Übertreibung und Pathos lässt sich sagen: Deutschland ist ein attraktives Land. Nicht das reichste weltweit, aber doch das Land, das vielleicht das beste Paket Wohlstand, Bildung, funktionierender Staatlichkeit und Freiheitsrechten bietet.

Damit es so bleibt, braucht es Integration in beide Richtungen: Zuwanderer müssen sich integrieren, Deutsch lernen und hiesige Regeln des Zusammenlebens akzeptieren wollen. Die aufnehmende Mehrheitsgesellschaft wiederum muss für Migranten ein Umfeld unter anderem in Schule und Arbeitswelt schaffen, in dem sich diese auch integrieren können. Keine leichte Aufgabe, aber eine lohnende, weil die demografische Entwicklung schon jetzt vorhersehen lässt, dass die deutsche Wirtschaft künftig sehr viele Migranten brauchen wird: je höher qualifiziert, desto besser.

Deswegen war es konsequent, dass sich dieser siebte Integrationsgipfel auf Ausbildung konzentriert hat. Denn das Land braucht keine Schulabbrecher oder Menschen ohne Berufsabschluss, aber jedes Talent

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