Kommentar Wahlen zum CDU-Bundesvorstand - Dünne Personaldecke

Es sind noch fast vier Monate bis zum Bundesparteitag der CDU, wenn die Delegierten turnusgemäß den neuen Vorstand wählen. Das Stühlerücken, das dann stattfinden wird, spiegelt die Turbulenzen wider, in die die Christdemokraten geraten sind.

Von vier Stellvertretern der Parteivorsitzenden Angela Merkel gelten nur noch zwei als gesetzt - der Hesse Volker Bouffier und Ursula von der Leyen aus Niedersachsen.

Annette Schavan schafft nun früh genug Klarheit, indem sie angekündigt hat, im Dezember nicht mehr für den Vorstand kandidieren zu wollen. Ihr Rückzug hat auch damit zu tun, dass sie einen Landesverband vertritt, der nach der verheerenden Wahlniederlage von Stefan Mappus in Baden-Württemberg und infolge des skandalösen EnBW-Deals immens an Ansehen verloren hat.

Das gilt auch für die Parteifreunde aus Nordrhein-Westfalen, die sich kaum noch für Norbert Röttgen, den vierten Merkel-Stellvertreter, stark machen dürften. So sind denn mindestens zwei neue Gesichter unmittelbar hinter der Vorsitzenden zu erwarten.

Die Personaldecke der Union ist dünn geworden. Politiktalente sind rar gesät. Manches Talent hat sich früh verschlissen, auch aus Überheblichkeit. Schavans Fall ist anders gelagert.

Aber dass sie in der Auseinandersetzung um ihre Dissertation kein glückliches Händchen hat, ist unbestritten. Seit die Düsseldorfer Universität angekündigt hat, dass die Prüfung noch Monate dauern wird, war es nur eine Frage der Zeit, bis Schavan sich zurückzieht.

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