Kommentar Wahlen in Nordrhein-Westfalen - Drei gegen die SPD
Es ist zwar keine Landtagswahl, und es sind auch keine Kommunalwahlen, und dennoch sind die Abstimmungen über die Chefs in den 179 Kreisen, Städten und Gemeinden am 13. September Standortbestimmungen für die Parteien in NRW.
Nicht unbedingt in Breckerfeld, Emmerich oder Langerwehe. Aber ganz sicher in den großen Städten wie Köln, Bonn, Essen oder Münster. Dabei kommt der Wahl in Köln eine besondere Bedeutung zu, wie an dem Promi-Auflauf am Donnerstag sichtbar wurde.
Henriette Reker geht zwar als parteilose Kandidatin in das Rennen um das Oberbürgermeisteramt. Doch dass mit Armin Laschet und Christian Lindner die Landeschefs von CDU und FDP sowie mit Sylvia Löhrmann die faktische Nummer eins der Grünen zur Vorstellung der Kampagne kamen, ist ein Zeichen, dass es sich hierbei nicht um eine lokale Wahl handelt, die in Düsseldorf schon niemanden mehr interessiert.
Trotz eines Harry Blum und eines Fritz Schramma, den beiden OBs aus der CDU, die von 1999 bis 2009 regierten, ist die Stadt gefühlt immer noch eine SPD-dominierte geblieben. Das hat ihr, zumindest in jüngster Zeit, nicht gutgetan. Es sei daran erinnert, wie sehr sich die SPD gegen die Neuermittlung eines offensichtlich falsch übermittelten Kommunalwahlergebnisses gewehrt hatte - nur um ihre Mehrheit nicht zu gefährden.
Gemeinsam wollen CDU, Grüne und FDP nun die Macht der SPD in Köln zurückdrängen. Alle drei betonen zwar, dass dies keine Bedeutung für das Land habe. Doch kommunale Erfolge haben schon manches Mal neue Bündnisse auf Landesebene befördert.