Kommentar Videoüberwachung am Bonner Bahnhof - Auf alles gefasst

Nun also, es geht. Als Reaktion auf den versuchten Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof zeichnen nun auch hier die installierten Videokameras die Bilder auf, der Bundespolizei sei dank. Der ständige Hinweis, dass solche Aufnahmen keine Straftaten verhindern können, ist überflüssig.

Denn in diesem Fall hätten sie natürlich hilfreich sein können, ist der Sprengsatz doch vor zwei Wochen glücklicherweise nicht explodiert. Die Person aber, die die Bombentasche abgestellt hat, läuft noch unbehelligt herum. Sie könnte ein zweites Mal zuschlagen, an einem anderen Ort in Deutschland, zu einer anderen Zeit.

Terroristen haben immer Orte im Blick, wo es viele Opfer geben wird. Deshalb eignen sich für sie Flughäfen, Märkte, Busse, Züge und eben Bahnhöfe. Sprengsätze in Flugzeuge zu schmuggeln, ist durch die intensiven Personenkontrollen immer schwieriger geworden. Bahnhöfe und Züge aber sind verwundbare Orte geblieben.

Klar ist, dass es hundertprozentige Sicherheit nicht geben kann. Aber dort, wo es tatsächlich ein erhöhtes Sicherheitsrisiko gibt, muss mehr getan werden als bisher.

In Bonn als Hochburg von islamischen Radikalen muss an exponierten Stellen der öffentliche Raum stärker überwacht werden.

Welche Sicherheitsbehörden welchen Hinweise zu gewaltbereiten Extremisten aus der Islamistenszene aus welchen Gründen auch immer nicht nachgegangen sind, muss aufgeklärt werden. Nach den Versäumnissen bei den Ermittlungen in Sachen der rechtsextremen NSU ist man auf alles gefasst. Leider.

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