Kommentar Umstrittene Erdgasförderung - Noch ein Dämpfer

Der Atom-Ausstieg, die Energiewende, der Klimaschutz: Aus drei Beschlüssen resultieren zwei Ziele. Einmal der - lahmende - Ausbau der Hochspannungstrassen, andererseits eine klimaunschädliche Stromproduktion.

Erdgas hat da etwas Verführerisches: Die Verbrennung hinterlässt - im Gegensatz zu Öl oder Kohle - die geringste Treibhausgas-Dosis, und man kann Erdgaskraftwerke zügig hochfahren, wenn an der Küste kein Wind weht.

Doch braucht Deutschland für seine Stromproduktion grundsätzlich mehr Erdgas, will es beim Klimaschutz nicht völlig versagen. Vor diesem Hintergrund dämpft das gestrige Gutachten Hoffnungen, mit der Fracking-Methode eigene Vorkommen auszubeuten und die Abhängigkeit von russischen Importen zu senken.

Selbst wenn das Gutachten anders ausgefallen wäre: Welcher Bürger möchte in seiner Nachbarschaft eine risikobehaftete Technik wissen? Nicht nur atomare Endlager lösen heftige Proteste und den Gang durch alle Gerichtsinstanzen aus, selbst bei Hochspannungstrassen ist der Bürger klagebereit.

Es fällt auf, dass die Politik ständig nach fossilen Notausgängen sucht. Ob "Fracking" oder das Zurückpumpen von Kohlendioxid in Hohlräume: Im Prinzip bedeutet Energiewende den Abschied von Kohle, Gas und Öl. Das war den wenigsten wirklich bewusst.

Erstaunlich auch, wie wenig die Energiequellen "Effizienz" und "Sparen" debattiert werden. Dem Bürger wurde vorgegaukelt, dass der Strom aus der Steckdose fließt wie Wasser aus dem Hahn. Und natürlich kostenneutral. Dabei hat alles seinen Preis. Erst recht eine Energiewende.

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