Volkswagen Tellerrand der Technik

Volkswagen erstaunt immer wieder. Ein Unternehmen, das weltweit 600 000 Mitarbeiter beschäftigt, denkt darüber nach, im Vorstand einen Rechtsvorstand einzustellen, der sich kümmern soll um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Dabei erstaunt vor allem, dass dies in einem so riesengroßen Konzern bisher noch nicht für notwendig erachtet wurde.

Bei den Wolfsburgern mit ihren zahlreichen Konzernmarken stand immer die Technik im Vordergrund, aber der Fokus auf die technische Machbarkeit hat dann zumindest einige offenbar über das Ziel hinausschießen lassen. In einem Unternehmen gewinnt Transparenz mit zunehmender Größe an Bedeutung.

Sollte ein solcher Vorstand installiert werden, wäre das zumindest ein erster Schritt in die richtige Richtung. Das Management sollte genügend Sachverstand für seinen "Job" mitbringen, aber auch über den Tellerrand schauen können. Der Konzern steht mitten in der Gesellschaft, der Vorstand sollte also auch in der Lage sein, seine juristischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Anforderungen zu verstehen.

Wer auch immer für die Manipulation der Software verantwortlich ist: Diese Mitarbeiter haben offenbar nur ihre technischen Erfordernisse gesehen und die entsprechenden Konsequenzen in anderer Hinsicht für nicht so gravierend gehalten. Dass dieses Verhalten VW Milliarden kosten wird, ist inzwischen allerdings klar.

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