Kommentar Steinbrücks Plan zur Bankenregulierung - Die Alternative

Sein Wert steigt. Eine Offensive ist eine Offensive. Und Peer Steinbrück weiß, wie man in eine solche Vorwärtsbewegung kommt und wie man sie absichert.

Die SPD hat ihre Entscheidung über den Kandidaten noch nicht gefällt, der Angela Merkel im kommenden Jahr aus dem Sattel der Bundeskanzlerin heben soll. Aber Steinbrücks Chancen steigen, weil Parteichef Sigmar Gabriel wohl ahnt, dass er außerhalb der SPD kaum mobilisieren kann und Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier die rechte Kampfeslust fehlt.

Mit dem jetzt von ihm selbst vorgelegten SPD-Papier zur Regulierung der wilden Finanzmärkte hat der frühere Bundesfinanzminister mindestens zwei Dinge geschafft. Er zeigt bei einem zentralen Thema des aufziehenden Wahlkampfes Entschlossenheit. Und er hat sich unterscheidbar zur Politik Merkels in dieser Frage als echte Alternative angeboten.

Eine Alternative ist noch nicht gut, nur weil sie auf dem Markt ist. Aber Steinbrücks Alternative hat Substanz und versprüht die Kompetenz des früheren Bundesministers der Finanzen. Das ist bei aller Gleichmacherei der großen Parteien ein Fakt, mit dem er punkten kann. Wahlen wären allein damit aber noch lange nicht gewonnen.

Dass die Banken stärker reguliert werden müssen, steht außer Frage. Die Auftragszocker in den Geldhäusern haben sich dies selbst eingebrockt. Doch Steinbrück muss aufpassen: Auch er produziert Enttäuschung bei Wähler und Verbrauchern, wenn er am Ende seine Vorstellungen nur in Fragmenten umsetzen kann. Dicke Bretter bohren, wie er sagt? Er braucht den Bohrer, die Kraft und die Ausdauer.

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