Kommentar Sonnenfinsternis - Appell an die Schüler

Bonn · Stell dir vor, es ist Sonnenfinsternis und keiner bekommt es mit. So oder so ähnlich könnte es morgen vielen Schülern in Bonn und der Region gehen.

Denn dann, wenn sich der Mond vor die Sonne schiebt, also etwa zu Beginn der dritten Stunde, lassen viele Lehrer die Jalousien runter und setzen bei elektrischem Licht den ganz normalen Unterricht fort. Schade eigentlich.

Denn wie könnte Erdkunde-, Physik- oder bei den Jüngeren Sachkundeunterricht anschaulicher gestaltet werden als im Zusammenhang mit einem solchen Naturschauspiel? Genau damit haben wir es auch hier zu tun. Es ist ja nicht nur die Sonne, die eine Beobachtung lohnt. Auch andere Dinge können interessant sein: Wie dunkel wird es? Wird es kälter, wenn die Sonne im Schatten des Mondes liegt? Wie verhalten sich zum Beispiel die Vögel? Gibt es andere außergewöhnliche Begebenheiten?

Gewiss, für die Schulen, die Sonne und Mond morgen außen vor lassen, kann man Verständnis haben. Die Lehrer sind nun mal in der Zeit des Unterrichts verantwortlich für die Schüler und deren Unversehrtheit. Aber den Kindern und Jugendlichen das Erlebnis einer partiellen Sonnenfinsternis zu verweigern, das kann es doch wohl auch nicht sein.

Wie wär's mit einem Appell an die Schüler? "Ohne Schutzbrille nicht direkt in die Sonne blicken. Wer keine hat, leiht sie sich für kurze Zeit bei einem Mitschüler." So die Lautsprecherdurchsage der Schulleitung am Helmholtz-Gymnasium in Bonn-Duisdorf bei der "Sofi" 1999, bevor die Schüler ins Freie stürmten. So sollte es doch auch morgen möglich sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Viel Potenzial bei Ungelernten
Kommentar zur Arbeitslosenquote Viel Potenzial bei Ungelernten
Eine andere Welt
Kommentar zu den weltweiten Militärausgaben Eine andere Welt
Wieder ein Endspiel?
Kommentar zur krieselnden Ampel-Koalition Wieder ein Endspiel?
Aus dem Ressort