Kommentar Sanierungsstau an Brücken - Anfällige Infrastruktur

Was tagtäglich auf der Leverkusener Rheinbrücke abläuft, ist nicht zu fassen. Da verstoßen Lastwagenfahrer gleich gegen mehrere Verkehrsregeln, indem sie zum Teil in halsbrecherischer Weise im letzten Moment die Spur wechseln.

Sie riskieren nicht nur schwere Unfälle, sondern auch Bußgeld und einen Punkt in Flensburg, nur um verbotenerweise über die Brücke zu fahren. Doch nicht nur das.

Die Lkw-Fahrer gefährden den Erfolg der Brücken-Sanierung. Die Experten mussten bereits verschweißte Bleche wieder herausnehmen, weil offenbar wegen der von den Lastwagen erzeugten Vibrationen in der Brücke die Nähte nicht genau an den richtigen Stellen verschweißt werden konnten.

Die Leverkusener Brücke ist eine der wichtigsten "Infrastruktureinrichtungen" im Rheinland. Müsste sie für den gesamten Verkehr gesperrt werden, hätte die Region einen riesigen Schaden. Der wäre ungleich höher als jener, der den Unternehmen entsteht, weil ihre Fahrzeuge Umwege nehmen müssen.

Dass neben der A1-Brücke auch andere Rheinübergänge in den nächsten Jahren saniert werden müssen, zeigt, wie anfällig die Infrastruktur hierzulande ist.

Da ist es kein gutes Signal, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ausgerechnet im Verkehrsetat viel sparen will. Wer den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken will, muss auch dafür sorgen, dass Güter und Dienstleistungen transportiert werden können. Oder es muss über andere Geldquellen für den Verkehr diskutiert werden.

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