Kommentar Russland ist Partner der Hannover Messe - Aufholbedarf

Russland ist ein Rohstoff-Riese: Öl und Gas gibt es reichlich - aber das ist es dann auch schon. Wachstum und Wohlstand für die Bevölkerung braucht - neben entsprechenden politischen Voraussetzungen - unbedingt hinreichende ökonomische Strukturen, die eine Entwicklung überhaupt ermöglichen.

Die Industrie des Partnerlandes der Hannover Messe hat einen gewaltigen Aufholbedarf. Investitionen sind in fast allen Bereichen der Wirtschaft vonnöten: von der Basis-Infrastruktur wie Verkehr, Abwasser und Kommunikation bis zum produzierenden Gewerbe.

Das Beispiel mag banal klingen, ist es aber nicht: Allein die 53 Millionen Tonnen Hausmüll, die jedes Jahr in Russland entstehen und von denen rund zehn Millionen auf Moskauer Mülldeponien landen, werden nur zu etwa fünf Prozent getrennt. In Hannover suchen die Russen nach einer Verarbeitungslösung für ihre Müllnöte, und sie werden sie mit Sicherheit auf der wichtigsten Industrieleitmesse der Welt finden.

Deutschen Firmen, die in vielen Bereichen intelligenter Technologien führend sind, bietet sich ein enormer Markt. Aber auch die Konkurrenz schläft nicht. Der Anteil ausländischer Aussteller ist auf mehr als 50 Prozent gewachsen; China stellt das größte Firmen-Kontingent.

Letztlich geht es in Hannover darum, wer die besten Antworten auf die drängendsten wirtschaftlichen Fragen im russischen Partnerland zu bieten hat. Die deutsche Industrie ist dafür hervorragend gerüstet. Allerdings muss sie - wie andere Anbieter auch - im Zielland Bedingungen vorfinden, die eine ökonomische Partnerschaft unterstützen.

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