Kommentar Rentenerhöhung - Gute Nachricht

Da darf man eigentlich nicht meckern: Die Bezüge von 20 Millionen Rentnern steigen im Juli um gut zwei Prozent. In Zeiten ohne nennenswerte Geldentwertung heißt das: Ab Juli haben die Rentner real etwas mehr in ihren Portemonnaies.

Vorbei sind damit die Jahre, in denen verschiedene staatlich verordnete Dämpfungsfaktoren gewirkt und den Rentnern das Gefühl vermittelt haben, sie seien abgekoppelt von der allgemeinen Lohnentwicklung.

Die gesetzlich Rentenversicherten profitieren jetzt wieder von zwei erfreulichen Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Dank der guten konjunkturellen Lage gab es bei den Tarifverhandlungen im letzten Jahr etwas zu verteilen, und die gestiegenen Löhne schlagen getreu der Rentenformel ein Jahr später bei den Renten zu Buche.

Und: Im Verhältnis zur Zahl der Rentner ist letztes Jahr die Zahl der Beitragszahler gestiegen. Auch diese Entwicklung hat sich leicht rentensteigernd ausgewirkt.

Wieder einmal steigen die Ostrenten stärker als die Westrenten. Dies sollte niemand zum Anlass nehmen, eine Neiddebatte vom Zaun zu brechen. Zumal man nicht vergessen darf, dass im Osten die Betriebsrente nicht so weit verbreitet ist und die Alten in der Regel über geringere Vermögen verfügen.

Nein, die höhere Rentenanpassung im Osten ist vielmehr Ausdruck einer Entwicklung, über die sich jeder freuen müsste: Die Ostlöhne holen gegenüber den Westlöhnen weiter auf - wenn auch langsam. Das heißt: Die Lebensverhältnisse nähern sich also weiter an. Wenn das keine gute Nachricht ist.

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