Kommentar Neuer Antrieb auf die Luftfahrt

Washington · Es war die größte Zäsur in der amerikanischen Raumfahrt, seit John F. Kennedy 1961 das Wettrennen zum Mond eröffnet hatte.

Als 2011 das letzte "Arbeitspferd" der Nasa, die Raumfähre Atlantis, zum Abschiedsflug startete, schien nach 135 Missionen mit dem Space Shuttle das Ende des Kampfes um die Vorherrschaft im All gekommen. Fortan musste sich Amerika huckepack von den Russen in den Orbit mitnehmen lassen. Seit gestern steht fest: Es war nur ein Zwischenspiel.

Durch die Zusammenarbeit mit Privatunternehmen läutet die "National Aeronautics And Space Administration" (Nasa) ein neues Kapitel ein. Das Drehbuch dazu hatte Präsident Obama bereits 2010 verlesen. Während sich die Nasa auf Fern-Missionen Richtung Mars konzentriert, sollte das Gros der erdnahen Raumfahrt den Verwertungsregeln des Kapitalismus unterzogen werden. In den hoch verschuldeten Vereinigten Staaten wären weitere milliardenschwere Abenteuer im Weltall, noch dazu angesichts der Pannen-Historie der Space Shuttles, kaum zu vermitteln gewesen.

Ab 2017 wird sich zeigen, ob Private, erfahrene wie Newcomer, nicht nur den Transport von Mensch und Material zur Raumstation ISS sicher auf Profit trimmen können. Die Entscheidung der Nasa wird nicht nur an der zuletzt fast bedeutungslos gewordenen Weltraumküste Floridas die allgegenwärtige Goldgräberstimmung anheizen und hunderte Arbeitsplätze schaffen. Der Menschheitstraum, eine sich selbst erhaltende Zivilisation auf einem anderen Planeten zu beheimaten, hat neuen Antrieb bekommen.

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